Onlinehändler suchen händeringend nach Karton

In Deutschland ist laut einer Umfrage die Hälfte der Händler unterversorgt und muss zu höheren Preisen nachkaufen.

30.08.2022
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Der E-Commerce-Boom spiegelt sich in der Höhe der Kartonberge | Bild von: Claudio Schwarz on Unsplash
Ohne sie geht im Onlinehandel gar nichts: Kartons. Und davon gibt es laut einer Umfrage des deutschen Bundesverbandes E-Commerce und Versandhandel (Bevh) zurzeit zu wenige. Die Preise steigen, während die Vorräte sinken. Das meldet das Branchenportal «Lebensmittelpraxis».
Satte 94 Prozent der befragten Verbandsmitglieder klagen über deutliche, der Rest über «moderate» Preiserhöhungen in den letzten 12 Monaten. 7 von 10 Online-Händler wurden von den Kartonlieferanten bereits über weitere Preiserhöhungen in den kommenden 12 Monaten informiert.

Alternativen dringend gesucht

An Lager haben die Unternehmen nur noch wenig Pappe: Nicht einmal jeder Fünfte hat genug für die nächsten 12 Monate gebunkert. Rund die Hälfte steht unter Druck, zu höheren Preisen nachzukaufen. Und jeder Fünfte arbeitet jetzt intensiv an Alternativen zu den Kartons.
Aus Gesprächen mit den Händlern weiss der Verband, dass die Mehrheit zwar rechtzeitig bevorratet hat – die Rede sei teils von einer Vervierfachung der Lagerbestände. «Steigen die Preise aber weiter, und davon gehen die Händler fest aus, wird auch das nicht mehr reichen», erklärt der stellvertretende Bevh-Hauptgeschäftsführer Martin Gross-Albenhausen.
Niederlande: Lieferstopp wegen Eismangel
Der niederländische Online-Supermarct Picnic stellt wegen Mangels an Trockeneis vorübergehend die Lieferung von Tiefkühlprodukten ein, wie das Magazin «Twinkle» berichtet.
Der Grund: die höheren Gaspreise. Sie verteuern die Herstellung von Trockeneis.
Daher könnten die Kunden ab September keine Tiefkühlprodukte mehr bestellen. Das Unternehmen arbeite an alternativen Methoden, habe aber noch keine Lösung. Der Verkauf von Tiefkühlprodukten macht 5 Prozent des Gesamtumsatzes von Picnic aus.

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