«Smart Retail Solutions»: Migros gründet Firma für Automaten-Stores

Damit soll das Konzept «Teo» per Franchise-Modell weiter ausgerollt werden.

8.03.2024
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Wollen Sie auch so einen? «Teo»-Store in Winterthur  |  Bild: PD
Da soll noch einer sagen, die Migros würge momentan alle New-Business-Projekte ab. In Deutschland gründete sie vielmehr ein neues Unternehmen mit sehr startup-typischem Namen: «Smart Retail Solutions GmbH».
Konkret verkauft diese GmbH den Teo. Also das Automaten-Store-Konzept, das die Migros-Zürich-Tochter Tegut vor rund dreieinhalb Jahren lancierte.
Das Modell soll nun per Franchisesystem entschlossener ausgerollt werden – und somit wurde es auch ausserhalb der bestehenden Tegut GmbH angesiedelt.
Dies meldete zuerst die «Lebensmittelzeitung», und die Idee wird auch schon auf einer eigenen Website ausgebreitet: «Durch unser Franchisesystem schaffen wir die ideale Grundlage, um unser leistungsstarkes und innovatives Nahversorgungskonzept angemessen zu multiplizieren – basierend auf einer partnerschaftlichen Grundlage und gemeinsamen Zielen», heisst es da. «Gemeinsam mit neuen Verbündeten und bewährten Methoden schaffen wir einzigartige Einkaufsmöglichkeiten in ganz Deutschland.»
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Präsentation des Teo-Stores bei Smart Retail Solutions.
Den Franchise-Partnern würden alle nötigen Tools zur Verfügung gestellt – von spezifischen Systemlösungen für Smartstores bis hin zum vollständigen 24/7-Storekonzept.
Als Chef der Smart Retail Solutions eingetragen ist Sören Gatzweiler, der die Teo-Shops bei Tegut seit dem Start als Projektleiter betreut hatte. Laut LZ teilt er sich die Geschäftsführung mit Sven Kispalko, dem Direktionsleiter Fachmärkte/Alnatura bei Migros Zürich.
Was zeigt, dass die Migros hier durchaus an einem direkten Draht in dieses Startup interessiert ist. In der Schweiz gibt es bislang vier Teo-Standorte, betrieben von der Migros Ostschweiz; einer dient derzeit zudem als Provisorium, und zwei weitere sind angekündigt.

Türöffner für Smart-Store-Trend

Gegenüber der «Lebensmittelzeitung» erläuterte Sören Gatzweiler die Grundidee: Es geht darum, anderen Händlern die Scheu vor autonomen Stores zu nehmen; via Teo könnten sie nun beim Smart-Store-Trend mitmischen, ohne selbst technische Komponenten entwickeln zu müssen. «Wir haben ein Franchisemodell konzipiert, mit dem wir anderen Händlern, die auch die Warenversorgung selbst übernehmen, Teo zugänglich machen wollen». Dies könnte insbesondere in Regionen interessant sein, wo Tegut selbst nicht präsent ist.
Das Tegut-Logo werde dabei nicht auf den Franchise-Märkten prangen – nur der Name «Teo» – zum Beispiel unter dem Firmennamen des Betreibers. Obligatorisch sei für die Franchisenehmer allerdings die bestehende Teo-App.
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