Spar Schweiz in der Nach-Corona-Ebbe
Der Detailhändler erlitt in den letzten Monaten deutliche Rückgänge bei Umsatz und Rentabilität. Abhilfe schaffen soll unter anderem ein neuer Lieferdienst.
23.06.2023Hoffnungsträger: Spar-Konzept «Go24», hier die Filiale in Rueras GR | Bild: Spar Schweiz, Elias Steiner.Ein Indiz für den Geschäftsgang im Schweizer Food-Markt 2023 liefert die Spar-Gruppe: Der Detailhändler schliesst das Halbjahr jeweils per Ende März ab. Und wie nun bekannt wird, lagen die Umsätze diesmal – verglichen mit der gleichen Periode 2021/22 – um 4,3 Prozent tiefer.
Konkret setzte Spar Schweiz 392 Millionen Franken um. Das Betriebsergebnis sank auf 5,5 Millionen Franken, so dass sich am Ende eine Ebit-Marge von 1,5 Prozent ergab. Im letzten Jahr hatte der Wert bei 2,1 Prozent gelegen.
Das Management der Muttergesellschaft in Südafrika erklärt dies im Halbjahresbericht mit einer allgemeinen Entwicklung: Der Schweizer Lebensmittel-Detailhandel spüre immer noch die Trendwende, nachdem die Convenience-Angebote in der Corona-Periode starke Zuwächse geniessen durften.
Allerdings leidet auch der Cash-und-Carry-Händler TopCC (der ebenfalls zu Spar Schweiz gehört) unter einem Rückgang. Hier liegt das Problem offenbar im Gastronomiebereich: Hohe Energie-, Waren- und Arbeitskosten einerseits sowie eine gewisse Zurückhaltung der Gäste würden da die Stimmung dämpfen. Der Umsatz von TopCC ging denn auch im ersten Halbjahr um 2,6 Prozent zurück.
Für das ganze Geschäftsjahr 2023 strebe man eine operative Marge von 1,6 Prozent an. Dies sagte der betrieblichen Leiter von Spar Schweiz, Gary Alberts, gegenüber dem «St. Galler Tagblatt».
Im zweiten Semester liege der Schwerpunkt auf der Steigerung der organischen Verkäufe sowie auf der Förderung neuer Formate wie Spar2U und Go24.
Go24 sind unbediente Automatenshops, Spar2U ist ein Lieferdienst plus ein Click&Collect-Angebot. Wie Alberts dem «Tagblatt» sagte, starten die Pilotversuche im Juli in bestimmten Läden in den Regionen St.Gallen, Zürich und Bern.
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