Wofür das Personal im Supermarkt besonders viel Zeit benötigt

Die Arbeit an der Kasse und der direkte Kundenkontakt beanspruchen die halbe Arbeitszeit der Angestellten. Einen Zeitkiller bildet das Handling von Obst, Gemüse und Kühlprodukten.

19.12.2022
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Auch heute noch ist der direkte Kundenservice eine Hauptaufgabe: Verkäuferin bei Beratung, hier bei Coop  |  Bild: PD Coop.
Kunden bedienen, Kassenarbeit, Handling von Obst, Gemüse, Kühlprodukten und Bier: Angestellten in Supermärkten verbringen mit diesen Verrichtungen ihre meiste Zeit. Das zeigen Zahlen des deutschen EHI Retail Institutes aus 15 Supermärkten.
Mehr als ein Viertel der Zeit für Kundenservice? In einer Zeit, da bediente Kassen allmählich verschwinden und das Personal sich immer weniger mit der Kundschaft unterhält, mögen solche Zahlen erstaunen. Sie stammen jedoch von Läden, die als «mittelständische Lebensmittel-Filialbetriebe» gelten und im Schnitt etwas über 2'000 Quadratmeter Fläche sowie einen Umsatz von gut 15 Millionen Euro aufweisen.
Grosse Vorortsmärkte oder quicke Convenience-Outlets gehören also nicht dazu. Daher ist der hier erfasste Personalaufwand durch Beratung und Kassenbedienung eher grösser als im Schnitt der gesamten Branche. —
Tatsächlich nehmen in den untersuchten 15 Läden der Kundenkontakt und die Kassenzeit fast die Hälfte der Arbeitszeit in Anspruch.
Weitere 40 Prozent gehen für die Sortimentspflege (Regale auffüllen, Preisauszeichnung, Kontrolle) drauf. Zeit kostet hier insbesondere das Handling (Warenverräumung, Nachverräumung, Preisauszeichnungen).
Im Bereich Obst und Gemüse benötigt das Handling rund 80 Prozent des Aufwands. Ähnlich hoch ist der Wert für gekühlte Waren sowie Getränke (alkoholfreie und Bier).
Auffällig seien die verhältnismässig vielen Arbeitsstunden für die Pluskühlung, so die Studienautoren. Hier seien das Mindesthaltbarkeitsdatum und insgesamt die Kleinteiligkeit Treiber des Zeitaufwands. Eine Überprüfung der Prozesse lohne sich besonders.
Mehr zum Thema:
«Wie man beim Auffüllen der Regale massiv Zeit spart.»«Das Comeback der Knallhart-Discounter.»

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