Tegut-Chef hätte gern kürzere Ladenöffnungszeiten

Dem Geschäftsführer der Migros-Tochter geht es nicht nur ums Stromsparen. Sondern auch um den Arbeitsmarkt.

20.09.2022
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Regierungen angeschrieben: Thomas Gutberlet, CEO Tegut  |  Bild: PD
Da soll keiner sagen, bei der Migros Zürich gebe es keine Diversity. Während das Mutterhaus mit der Gewerkschaft Unia um umfassendere Ladenöffnungszeiten kämpft, fordert die Deutschland-Tochter, dass die Branche ihre Türen früher schliesst.
Jedenfalls hat sich Thomas Gutberlet mit einer unerwarteten Idee bei den Regierungen der deutschen Bundesländer gemeldet: In einem Schreiben ruft der Geschäftsführer der Supermarkt-Kette Tegut dazu auf, die Ladenöffnungszeiten zu verkürzen.

2 Stunden früher

Wie Gutberlet der «Lebensmittelzeitung» erzählte, erachtet er dies nicht nur als Weg, um Energie zu sparen. Sondern langfristig würde der Schritt auch «das Berufsbild im Einzelhandel wieder attraktiver machen».
Sein konkreter Vorschlag: Die Supermärkte sollten nicht mehr bis 22 Uhr geöffnet sein, sondern maximal bis 20 Uhr.
«Solch eine Initiative kann unserer Auffassung nach jedoch nicht alleine gestartet werden», so Gutberlet zur LZ. «Wir würden sie aber gerne begleiten.» Allerdings stiess das Ansinnen bislang eher auf taube Ohren: Eine Antwort hat der Tegut-Chef noch nicht erhalten.

Der 24-Stunden-Teo

Thomas Gutberlet ist seit 2009 Vorstandsvorsitzender des Vollsortimenters Tegut, zu dem heute rund 300 Filialen gehören. Auch nach dem Verkauf des Familienunternehmens an die Migros Zürich 2013 blieb er Geschäftsführer.
Bemerkenswert in diesem Zusammenhang: Tegut fiel jüngst durch sein Ladenkonzept «Teo» auf, das vollautomatisiert – und folglich im 24-Stunden-Betrieb – funktioniert. Man kann in den kleinen Digitalschops ohne Personal rund 800 bis 900 Güter des täglichen Bedarfs erwerben.
Die Migros übernimmt nun das Prinzip «Teo» und will noch dieses Jahr zwei Pilotgeschäfte eröffnen, eines durch Migros Ostschweiz in Bürglen, eines durch Migros Zürich in Winterthur.
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