Texaid beteiligt sich an Projekt zur Wiederverwendung von Textilien

Das Schweizer Recyclingunternehmen tut sich mit Branchenriesen wie Decathlon und Inditex zusammen, damit gebrauchte Textilien wieder zu Rohstoffen werden.

7.03.2023
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Symbolbild | Bild von: on Unsplash
Texaid beteiligt sich im Rahmen der europäischen Initiative Rehub an der Verbesserung der Infrastruktur für Textilrecycling. Dabei geht es darum, ein europaweites System von Recyclingzentren zu etablieren, um Textilien mit unterschiedlichen (Misch-)Geweben effizienter zu sortieren und für die Wiederverwendung als Ausgangsmaterialien bereit zu stellen.
«Dieses Projekt wird eine wirklich skalierbare Sortierung im Sinne einer Sortierung 4.0 ermöglichen», erklärt Martin Böschen, CEO von Texaid, das Vorgehen in einer Medienmitteilung. «Um dieses Ziel zu erreichen, beginnen wir mit einer Technologiebewertung, gefolgt von einer Demo-Anlage, bevor wir bis Ende nächsten Jahres in den vollen Betrieb gehen.»
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Texaid-Sortieranlage in der Urner Gemeinde Schattdorf | Bild PD Texaid
Das Urner Textilverwertungsunternehmen mit Tochtergesellschaften in Deutschland, Österreich, Bulgarien, Ungarn und den USA schliesst sich dazu mit Branchenriesen wie Inditex (Marken: Zara, Massimo Dutti) oder dem Sportartikelanbieter Decathlon zusammen.

Automatisierung und Digitalisierung

Ziel ist es, ein Netzwerk an Sortieranlagen zu errichten, die «die Anforderungen an den künftigen Bedarf des Faser-zu-Faser-Recyclings» erfüllen und «zukünftig nachhaltigere Textilien durch die Verwendung recycelter Fasern» ermöglichen. Am Ende stehe «ein innovatives Sortiersystem 4.0, das auf funktionsübergreifenden Technologien aufbaut, in deren Mittelpunkt Digitalisierung und Automatisierung» stehen.
Zu diesem Zweck sei Texaid bereit, neue Recycling-Hubs in Europa zu errichten. Das europaweite Projekt nennt sich «Transform Textile Waste into Feedstock» und reiht sich in eine Reihe von Unternehmungen, mit denen versucht wird, gebrauchte Textilien wieder in Ausgangsmaterialien für neue Stoffe umzuwandeln.
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Ebenfalls an «Transform Textile Waste into Feedstock» beteiligt ist etwa das britische Startup Worn Again, das im Oktober 2022 30 Millionen Franken Venture-Kapital für eine Pilotanlage zum Rezyklieren von Textilien in Winterthur erhalten hatte – Konsider hat darüber berichtet.

Ziel: eine europäische Kreislaufwirtschaft

Kooperationspartner sind dort das Winterthurer Unternehmen Sulzer Chemtech, das am Startup mehrheitlich beteiligt ist, die Polymer Processing Solutions Division des Konzerns Oerlikon und der schwedische Textilhandelskonzern H&M.
Die diversen Initiativen in Europa wurden nicht zuletzt auf Druck und mit Unterstützung der EU in Gang gesetzt. Diese hat sich mit der Recycling-Initiative T-Rex vorgenommen, einen Paradigmenwechsel für die europäische Textilindustrie mit dem Fernziel einer kompletten Kreislaufwirtschaft herbeizuführen.
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