Toblerone künftig ohne Matterhorn
Die Teilverlagerung der Produktion nach Bratislava hat markenrechtliche Folgen. Zugleich prüft Mondelez einen neuen Toblerone-Brand.
3.03.2023Bild: Morgan Thompson on Unsplash von: on UnsplashIm Toblerone-Werk in Bern wird es eng. Um die Nachfrage nach der berühmten Dreiecks-Schokolade zu befriedigen, wechselte Mondelez dort letztes Jahr zu einem Vierschichtbetrieb an 7 Tagen pro Woche – was den Angestellten wiederum ein Argument gibt, um in der laufenden Lohnrunde deutliche Erhöhungen zu fordern.
Und so beschloss der Snack- und Food-Konzern bereits im Sommer 2022, einen Teil der Toblerones künftig in seinem Werk in Bratislava herzustellen. Der Wechsel in die Slowakei erfolgt in der zweiten Jahreshälfte 2023.
Das bedeutet aber auch: Die Toblerone wird ab dann nicht mehr «Swiss Made» sein – und sie darf sich auch nicht so nennen. Dies wiederum hat zur Folge, dass gewisse Nationsymbole wie das Schweizerkreuz und das Matterhorn nicht mehr eingesetzt werden können.
Wie die Zeitungen von «CH Media» melden, wird Mondelez das ebenfalls berühmte Logo überdenken: Das Matterhorn werde durch einen simplen Berg ersetzt. «Die Neugestaltung der Verpackung führt ein modernisiertes und gestrafftes Berg-Logo ein, das mit der geometrischen und dreieckigen Ästhetik übereinstimmt», teilt das Unternehmen mit.
Toblerone für Neugierige
Zudem steht auf der Verpackung künftig «established in Switzerland» statt «Toblerone of Switzerland».
Der Berner Bär, der im Berg-Logo versteckt ist und bei vielen Kunden für Aha-Erlebnisse sorgte, solle aber weiterhin im Logo bleiben.
Vor wenigen Tagen hat Mondelez (beziehungsweise die Rechteinhaberin Kraft Foods Schweiz in Zug) obendrein den Markenschutz für «Toblerone only for the curious» beantragt; laut der Klassifizierung könnte dieser Titel für eine breite Palette von Nahrungsmitteln eingesetzt werden, von Kaffee über Glacé bis hin zu Feinbackwaren.
Artikel teilen
Loading
Comment
Home Delivery
Auch interessant
Nespresso kann man auch aufs Brot streichen
In den USA bringt der Kaffeekapsel-Hersteller jetzt Honig und Sirup auf den Markt: Imagebildung durch Markenerweiterung.
Migros Bio: Wo die Knospe drauf ist, ist Schweiz drin
Ausländische Bio-Angebote werden nicht mehr mit dem bekannten Knospen-Signet ausgezeichnet.
Emmi: Stagnierender Umsatz, höhere Rendite
Insgesamt konnte der Milchverarbeiter im ersten Halbjahr mehr Produkte verkaufen.
Einst Migros, jetzt Coop: Transgourmet schluckt Saviva
Der Gastro-Zulieferer wird mit allen Mitarbeitern von der Coop-Grosshandels-Tochter übernommen.
Schluss mit der Tierquälerei: Zulassung für kultivierte Foie Gras in der Schweiz beantragt
Ein französisches Unternehmen will seine Entenleber-Pastete in ganz Europa und den USA ausrollen.
Passugger holt Jungunternehmer in Geschäftsleitung
Der 29-jährige Thomas Schreiber aus Chur ist regional verwurzelt – und soll zugleich zukunftsorientierte Denkweisen einbringen.