Transgourmet mahnt in Deutschland «Frischeparadies» ab

Die Coop-Tochter liess die Marke «FrischeParadies» 2021 für ihre Detailhandelsfilialen und Bistros schützen. Nun geht sie gegen einen deutschen Händler mit diesem Namen vor.

11.07.2023
image
Frischeparadies-Filiale in Berlin | Bild: PD Transgourmet
2015 übernahm die Coop-Engros-Tochter Transgourmet in Deutschland die Kette FrischeParadies vom Oetker-Konzern. Inzwischen ist die Einzelhandelsgruppe auf neun Märkte und Bistros in Deutschland und jeweils eine Filiale im österreichischen Innsbruck und auf Mallorca angewachsen. Seit 2019 ist sie zudem mit Filialen in Zürich und Basel (Shop-in-Shop bei Prodega) vertreten.
2021 liess Transgourmet die Marke «FrischeParadies» in der Schweiz und über die World Intellectual Property Organization (WIPO) in der EU schützen. Zwei Jahre später möchte die Coop-Tochter mittels dem juristischen Werkzeug der Abmahnung dafür sorgen, dass die letzten «Frischeparadiese» in Deutschland, die das Markenrecht von Transgourmet verletzen, verschwinden.

Transgourmet: Kein Kommentar

Von der aktuellen Abmahnung betroffen ist laut der Juristen-Plattform Anwalt.de ein Lebensmittelhändler, der das Zeichen «Frischeparadies» widerrechtlich benutzt haben soll. Der Name des abgemahnten Detaillisten ist nicht bekannt. Die deutsche Transgourmet-Medienstelle bestätigt gegenüber Konsider den Hergang, gibt aber keine weitere Auskunft, da der rechtliche Vorgang noch laufe.
Gefordert wird laut Anwalt.de «die Abgabe einer Unterlassungs- und Verpflichtungserklärung». In dieser würden neben der Unterlassung auch Auskunft und Schadenersatzansprüche geltend gemacht. Es stehen zudem Rechtsanwaltskosten in der Höhe von über 3'000 Euro im Raum. Das Rechtsportal sucht – aus eigennützigen Motiven – weitere von der Abmahnung betroffene Firmen, die es im Rechtskampf vertreten könnte.
Bis vor kurzem existierte gemäss Facebook-Eintrag unter der Bezeichnung «Frische Paradies Kallmeyer» ein Lebensmittelgeschäft in Osnabrück. Dieses verweist auf der Seite allerdings neu auf eine Filiale «Edeka Kallmeyer» am selben Ort. Eine «Frischeparadies Kallmeyer OHG» ist auch noch immer im digitalen Telefonbuch von T-Online verzeichnet.
image
Facebook-Seite von «Frische Paradies Kallmeyer» mit Verweis auf Edeka (unten) | Bild: Facebook (Screenshot)
Edeka ist mit gesamthaft 66 Milliarden Euro (2022) der grösste Verbund von Lebensmittel-Einzelhändlern in Deutschland. Coop Schweiz und Edeka waren Mitglieder der Einkaufsvereinigung Agecore, bevor das deutsche Unternehmen diese 2021 verliess.
Ebenfalls betroffen sein könnte das «Lomi Frischeparadies», ein «Fleischer Fachgeschäft» in Spahnharrenstätte im Bundesland Niedersachsen. Das Unternehmen hat bis dato auf eine Anfrage von Konsider nicht reagiert.
  • coop
  • transgourmet
  • handel
  • marketing
  • food
Artikel teilen

Loading

Comment

Home Delivery
1 x pro Woche. Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Auch interessant

image

Spar Schweiz: «Extrem herausforderndes Umfeld»

Der Umsatz der Detailhandelsgruppe dürfte in diesem Geschäftsjahr um etwa 3,5 Prozent tiefer ausfallen.

image

Competec: CEO Martin Lorenz geht

Der Abgang beim Brack- und Alltron-Konzern erfolgt einerseits harmonisch – doch hinter der Trennung stehen unterschiedliche strategische Ansichten.

image

Nestlé will den Anteil von gesunden Esswaren nochmals steigern

Der Konzern peilt einen Jahresumsatz von 20 bis 25 Milliarden Franken mit positiven Produkten und Nutrition an. Weiter sollen Süssigkeiten für Kinder pro Portion maximal 110 Kilokalorien aufweisen.

image

Stephan Schad wird neuer Geschäftsführer der Fairtrade SA

Der neue Chef der zur Pistor Holding gehörenden Rohstoff-Handelsfirma kommt von Biotta und tritt seine Stelle Mitte Oktober an.

image

Studie: Secondhand-Handel ist oft Augenwischerei – mit Greenwashing-Risiko

Der Wiederverkauf von Billigmode verbessert die CO2-Bilanz nicht. Einzig bei Outdoor- und Premium-Modeartikeln scheinen Pre-Owned-Strukturen halbwegs wirksam.

image

Milchverarbeiter wird vollauf vegan

In den Niederlanden gibt einer der grössten Molkerei-Betriebe das alte Geschäft auf: Boermarke will nun den Markt für Vegan-Käse aufrollen – in ganz Europa.