Uniqlo will mit neuem Ladenkonzept grüner wirken

Der japanische Modehändler setzt in der neuen Filiale den eher nüchternen Läden in Innenstädten grosszügig bespielte Flächen für ausserstädtische Standorte entgegen.

21.08.2023
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Der Uniqlo Logo Store in Maebashi | Bild: Youtube / Uniqlo
Nicht nur Verkauf, sondern «Lifestyle Services» verschiedenster Art verspricht der japanische Modehändler Uniqlo mit seinem neuen Storekonzept. Das schliesst ein: einen Gartenbereich zum Relaxen, einen offenen Blumenladen, ein grosszügiges Café, einen bunten Kinderspielplatz – und ganz im Trend: eine Reparatur-Werkstätte.
Dass hier auch Mode verkauft werden soll, gerät dabei in den Hintergrund. Was wohl auch der Zweck der ganzen Übung ist. Die erste Filiale der neuen Art kommt dabei – ganz im Gegensatz zu den bisherigen Flagship-Standorten der Kette – nicht in einer weltbekannten Metropole zu liegen, sondern in einer relativ diskreten Stadt. Nämlich in Maebashi, rund 100 Kilometer nördlich von Tokio; die Stadt hat aber immerhin auch mehr als eine Million Einwohner.
Uniqlo und die Schweiz
In der Schweiz ist Uniqlo bisher weder stationär noch online präsent. Ein Markteintritt sei geplant – meldete die «Neue Zürcher Zeitung» bereits 2021. Doch noch müssen Schweizer Fans des Labels in die europäischen Kapitalen pilgern, um der Marke zu huldigen.
Uniqlo in Berlin

Beim neuen Ladenformat, das hier getestet wird und offiziell «Uniqlo Logo Store» heisst, legt das Unternehmen selbstverständlich grossen Wert auf Nachhaltigkeit im Gebäudebau und -betrieb. So decken Solarpanels auf dem Dach rund 15 Prozent des Energiebedarfs.
Die Isolation besteht – passend zum verkäuflichen Inhalt des Gebäudes – aus rezyklierten Textilien. Dank Sparmassnahmen bei der Licht- und Wärmeerzeugung soll die Filiale 40 Prozent weniger Energie verbrauchen als vergleichbare Uniqlo-Standorte.
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Neben dem Café lädt ein Garten zur Erholung vom Shoppingstress ein | Bild: Youtube / Uniqlo
Die neue Filiale steht für «Fun», so Uniqlo. Ähnlich wie etwa Ikea möchten die Japaner den Besuch für die Kunden als vergnüglichen Familienausflug gestalten.
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Das offen gestaltete Café der Filiale | Bild: Youtube / Uniqlo
Helligkeit spielt eine entscheidende Rolle im Raumkonzept. Grosse Oberlichter in allen Räumen lassen Sonnenlicht in die verschwenderisch gestalteten «Lifestyle»-Räume fliessen, zum Beispiel in das elegante und dennoch gemütliche Café.
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Ein Blumenladen wartet an der Aussenseite auf Käufer | Bild: Youtube / Uniqlo
Nicht zu kurz kommt das Corporate Branding, das in grossen Kuben mit dem Firmenlogo nach innen und aussen aufscheint. Die Würfel fungieren zudem als Stationen für die verschiedenen Dienstleistungen.
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Kunterbunte Kinderwelt | Bild: Youtube / Uniqlo
Ebenfalls grosse Offenheit und klares Design kennzeichnet die Kinderecke, die in einem der roten Würfel untergebracht ist.
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«Re» steht heute allgemein für Recycling und Reparaturen | Bild: Youtube / Uniqlo
Mit einer «Re.Uniqlo»-Werkstatt für Reparaturen und Recycling nimmt Uniqlo die sich verstärkende Kritik an «Fast Fashion» auf. Denn letztlich ist auch das japanische Unternehmen – trotz seines guten Images bei den Kunden – Teil des globalen Modemolochs und wird für Greenwashing kritisiert (zum Beispiel hier).
PR-Video des Uniqlo Logo Stores in Maebashi | Quelle: Youtube / Uniqlo
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