Auch Denner zeigt Preise an den Regalen bald digital an
Ab kommendem Frühjahr rollt die Migros-Tochter ein neues Ladenkonzept aus.
19.12.2022Die Zahl der Denner-Läden und Partnerfilialen ist dieses Jahr um zehn gewachsen. Rund 850 Filialen mit den roten Logo gibt es heute in der Schweiz. Und so soll es in etwa weitergehen: Unterm Strich will der Discounter auch im kommenden Jahr um 10 bis 15 Filialen wachsen.
Dies sagte Denner-CEO Mario Irminger in einem Interview mit dem «Sonntagsblick».
Zugleich rollt die Migros-Tochter ab April ein neues Ladenkonzept aus. Dabei wird das Frischesortiment mit Backwaren und Gemüse vergrössert. Ferner gibt es einen Kühlbereich für Fisch- und pflanzliche Fleischersatzprodukte – dafür weniger Paletten.
Denner versus Mars
Und: «Alle Preise sind künftig digital angeschrieben», so Irminger im SoBli. Das bedeute nicht ein dynamic pricing während des Tages. Aber: «Digitale Preisschilder haben den Vorteil, dass sich Preisänderungen wöchentlich wesentlich effizienter durchführen lassen und sie unsere Mitarbeitenden entlasten.» Möglich (aber noch offen) sei auch, dass Denner künftig eine Kasse zugunsten von Bezahlautomaten einspart.
Für die neue Laden-Landschaft will der Discounter eine Summe «im tiefen dreistelligen Millionenbereich über die kommenden vier bis fünf Jahre» investieren.
Nebenbei verriet Mario Irminger, dass auch Denner Produkte von Mars aus den Regalen geworfen hatte: Mars Schweiz habe kürzlich Preise verlangt, «die wir nicht akzeptierten. In der Folge hatten wir die Bestellungen storniert und verkauften die Mars-Produkte, zum Beispiel aus dem Süsswaren- und Snackbereich, nicht mehr, bis wir eine Einigung erzielen konnten.»
Teurerer Warenkorb
Dabei bemerkt auch Denner, dass die Kunden sich bei Markenprodukten stärker zurückhalten und häufiger zu Eigenmarken greifen. Zudem kauften sie mehr Aktionsartikel.
Bei Denner beträgt die Teuerung gegenwärtig etwas mehr als zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr, so Irminger: «In der zweiten Jahreshälfte mussten auch wir Preise erhöhen. Im November allein ist der Denner-Warenkorb um 3,5 Prozent gestiegen.»
- Das Comeback der Knallhart-Discounter: In Europa entstehen wieder Billig-Ketten, gegen die herkömmliche Discounter wie Denner, Aldi oder Lidl geradezu feudal wirken.
- Wie man beim Auffüllen der Regale massiv Zeit spart.
- Migros zeigt Preise am Regal bald nur noch digital an.
- Walmart kündigt «Game Changer» in der Supermarkt-Logistik an.
Artikel teilen
Loading
Comment
Home Delivery
Auch interessant
Migros holt neuen Generaldirektor von Valora
Thomas Eisele wird Chief Transformation Officer. In der Generaldirektion des MGB folgt er auf Matthias Wunderlin.
Lidl Schweiz: Nicholas Pennanen bleibt
Der designierte Schweiz-Chef kommt auf eine neue Position in der Lidl-Stiftung. Zugleich kommt es zu anderen Rochaden zwischen Lidl Schweiz und Lidl Österreich.
Migros: Schon viele feste Stellen in temporäre Jobs umgewandelt
In einem Interview deutete Konzernchef Mario Irminger an, wo die nächsten Positionen wegfallen.
Deutschland: Mediamarkt ohne CoffeeB
Der Elektronik-Händler lässt den Verkauf des Migros-Kaffee-Systems auslaufen.
MediaMarkt kauft Melectronics-Filialen
Der Elektronikhändler übernimmt 20 Standorte der Migros-Fachmarktkette und führt sie weiter.
Rossmann plant forsches Tempo in der Schweiz
Der Drogerieriese liebäugelt auch mit der Übernahme einer kleineren Kette.