Der Secondhand-Handel wird sich noch stärker ausbreiten

Ein wichtiger Treiber sei der Wunsch nach Luxus- und Markenartikeln, die zugleich günstig sind – so eine PwC-Studie.

12.09.2023
image
Shopping-Form mit grosser Zukunft: Kunde im Occasions-Geschäft. Bild: Clem Onojeghuo on Unsplash von: on Unsplash
Bei Autos, Unterhaltungselektronik und Büchern ist es seit eh und je gang und gäbe, bei Uhren erlebte man in den letzten Jahren einen Aufschwung. Und bei Kleidern erlebte man zuletzt ein so starkes Wachstum, dass sich grosse Hersteller und Retailer für den Secondhand-Handel zu interessieren begannen. Auch bei Schuhen ist das Geschäft mit gebrauchten – respektive «pre-loved» – Artikeln momentan schwer im Trend.
Dazu hat die Prüfungs- und Beratungs-Gesellschaft PwC nun eine Studie für den deutschen Markt vorgestellt. Die Analysten kommen zum Schluss, dass das Volumen des Secondhand-Modemarktes in Deutschland von rund 3,5 Milliarden Euro im vergangenen Jahr in den nächsten drei Jahren auf fünf bis sechs Milliarden Euro ansteigen wird.
PwC erklärt dies mit einem steigenden Bewusstsein für Nachhaltigkeit – und mit dem Wunsch, Markenware zu kaufen, aber trotzdem eher günstige Preise zu bezahlen.
  • PwC: «Secondhand auf Wachstumspfad. Trends und Treiber», September 2023.
Basis der Thesen ist eine internationale Konsumentenbefragung. Dabei gab mehr als die Hälfte (56 Prozent) der deutschen Kundschaft an, dass sie bereits gebrauchte Kleidungsstücke gekauft habe. In der Gen Z (also bei den Geburtenjahrgängen von 1995 bis 2010) lag der Wert bei 64 Prozent.
Bei Luxusmarken haben 44 Prozent schon einmal Secondhand-Artikel erworben; in der Gen Z waren es elf Prozentpunkte mehr (55 Prozent).
image
Quelle / Grafik: PwC Deutschland.
Wenig überraschend ist dabei, dass Secondhand primär digital geshoppt wird. Gut die Hälfte der Kundschaft (54 Prozent) setzt auf Online-Kanäle, um gebrauchte Kleidung und Schuhe zu erwerben.
  • Dabei gibt es einen gewissen Schwerpunkt bei einschlägigen Annoncen-Plattformen wie Ebay oder Vinted (24 Prozent).
  • 19 Prozent suchen mittlerweile Gebraucht-Kleider und -Accessoires bei klassischen Mode-Onlinern wie Zalando.
  • Und 11 Prozent bestellen gebrauchte Kleider bei Secondhand-Spezialisten wie Momox oder Rebuy.
image
Was wird stark Secondhand gekauft? |  Quelle/Grafik: PwC
Bleiben auf der anderen Seite 39 Prozent der Konsumentinnen und Konsumenten, die Secondhand-Bekleidung und -schuhe lieber stationär einkaufen. Dafür suchen sie vor allem spezifische Secondhand-Shops auf (15 Prozent); eher beliebt sind auch Flohmärkte (13 Prozent) oder die Übernahme von Verwandten oder Freunden (11 Prozent).

  • handel
  • bekleidung
Artikel teilen

Loading

Comment

Home Delivery
1 x pro Woche. Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Auch interessant

image

Migros engagiert einen weiteren Top-Manager von aussen

Florian Decker kommt von Edeka in Hamburg. Er wird eine neue Direktion zur zentralen Beschaffung des M-Konzerns führen.

image

Lidl Schweiz: Nicholas Pennanen bleibt

Der designierte Schweiz-Chef kommt auf eine neue Position in der Lidl-Stiftung. Zugleich kommt es zu anderen Rochaden zwischen Lidl Schweiz und Lidl Österreich.

image

Migros: Schon viele feste Stellen in temporäre Jobs umgewandelt

In einem Interview deutete Konzernchef Mario Irminger an, wo die nächsten Positionen wegfallen.

image

Rossmann plant forsches Tempo in der Schweiz

Der Drogerieriese liebäugelt auch mit der Übernahme einer kleineren Kette.

image

Diese Standorte sucht Rossmann in der Schweiz

Der deutsche Drogeriemarkt-Konzern will in Shopping-Center, aber auch in Quartierzentren – und gern auch in ländliche Gegenden.

image

Drogerieriese Rossmann kommt in die Schweiz

Der Markteintritt des zweitgrössten Drogisten-Konzerns in Europa soll im Winter erfolgen.