Ein Startup vernetzt Händler, die auf grossen Lagerbeständen sitzen

Mit der anonymen Vernetzung will die Firma Smatch der Vernichtung von Kleidern entgegenwirken.

14.12.2023
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Das Team von Smatch in Hamburg  |  PD
Überbestände sind im Onlinehandel ein Dauerthema: Vor ein paar Tagen gab Amazon bekannt, mit der neuen «Low Inventory Fee» Händler mit niedrigen Warenbeständen mit einer zusätzlichen Gebühr zu belasten.
Zu viel oder zu wenig Produkte an Lager – das ist auch ein Thema im Online-Modehandel. Zu hohe Bestände mit zu wenig Verkäufen führen zu vollen Lagern. Und wenn diese zu voll sind, dann werden Kleider oft auch einfach weggeschmissen. Die Modeindustrie dreht immer schneller, vor allem auch, seit sie von der Konkurrenz aus China noch mehr unter Druck gesetzt wird.
Auch die Rabattschlacht am Black Friday oder Cyber Monday hilft nicht, die Kleider loszuwerden, die in den Lagern sind. Dazu kommen weitere Faktoren wie Nachhaltigkeit und die sinkende Nachfrage wegen der Inflation, die zu Lagerüberbeständen bei Zalando, About You und Co. führen.
Das Hamburger Startup Smash möchte diesen Missstand nun ändern, wie das Onlineportal «Gründerszene» schreibt.

Rabatte helfen nicht immer

Max Groberg, der früher bei About You tätig war, und Hans-Martin Vetter haben dafür das Startup Smatch in Hamburg gegründet. Mit dem Hauptziel, übrig gebliebene Kleidung besser zu verteilen.
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Die Entwicklung der Online-Verkäufe lässt sich nur schwer voraussagen. Wenn Rabatte nichts nützen, um diese Kleider aus den Lagern zu schaffen, werden sie oft entsorgt. Weil es günstiger ist, als sie nochmals zu verkaufen.

Kleiderbestände werden versteigert

Bei Smatch können sich Onlinehändler und Modebrands registrieren und ihre Kleider an Outlets oder stationäre Händler weiterverkaufen. Dabei kann wie bei Ebay für Kleider angeboten werden. Das geschehe auch anonym, heisst es. Damit die Konkurrenz nichts von dem Überbestand mitbekommt. Waren im Wert von fast einer halben Milliarde Euro würden nach Angaben von Smatch derzeit auf der Plattform gehandelt werden.
Die beiden Gründer sehen die Anwendung ihrer Plattform aber nicht nur im Modebereich, sondern er könnte auch auf andere Bereich ausgedehnt werden, so so etwa bei Lebensmittel, Hygieneartikel, Kosmetik oder auch die Möbelindustrie mit hohen Lagerbeständen zu kämpfen.
Desigual on demand: Modekette macht das Kleid erst, wenn du es bestellst

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