Field-to-Fork: Hilcona und Emmi wollen «Plantbased» verbessern

Pflanzliche Proteine, die wirklich schmecken: Die beiden Lebensmittelhersteller lancieren dazu ein Projekt mit Start-ups und Wissenschaftlern.

26.04.2023
image
Veggie-Burger | Bild: PD Hilcona
«Geschmack und Textur pflanzenbasierter Produkte müssen besser werden», sagt Anik Thaler, Gründerin des Zürcher Startups Fabas, das pflanzliche Proteine verarbeitet. «Mit der Entwicklung eines innovativen Rohstoffs gehen wir das Problem an der Wurzel an.»
Dazu geht das Jungunternehmen eine Partnerschaft mit den beiden Lebensmittelkonzernen Hilcona – einer Coop-Tochter – und Emmi sowie den Westschweizer Fachhochschulen und der Mühlenbetreiberin Groupe Minoteries (GMSA) unter dem Namen Field to Fork (etwa: «Vom Feld zur Gabel») ein. Damit seien Vertreter der gesamten Wertschöpfungskette versammelt.

Proteinisolat verursacht viel CO2

Ausgangslage für das Entwicklungsprojekt ist laut einer Medienmitteilung die Einsicht, dass «die derzeit erhältlichen pflanzlichen Produkte (...) in puncto Nachhaltigkeit» noch nicht liefern können, «was sich viele Konsument:innen davon versprechen». Denn die Produktion von proteinreichem Pulver aus Hülsenfrüchten (sogenanntes Proteinisolat), auf dem die meisten pflanzlichen Ersatzprodukte derzeit basieren, verursache hohe CO2-Emissionen.
Zudem seien sie «nur beschränkt funktional, was zur Konsequenz hat, dass die damit hergestellten Ersatzprodukte oftmals vieler Zusatzstoffe bedürfen, um geschmacklich und in Bezug auf die Textur ansprechend zu sein».

Ein neuer Rohstoff in 3 Jahren

Deshalb will das neue Forschungsprojekt in den kommenden 2,5 Jahren mit neuen Verarbeitungsverfahren einen Rohstoff entwickeln, der «als Basis für eine neue, verbesserte Generation pflanzlicher Ersatzprodukte genutzt werden kann». Dieses soll eine nachhaltigere Alternative zu Fleisch darstellen, «gleichwertig im Geschmack, möglichst ohne Zusatzstoffe».
Die schweizerische Agentur für Innovationsförderung, Innosuisse, und die Klimastiftung Schweiz unterstützen das Projekt, weil der innovative Produktionsprozess ein enormes Potential zur Reduktion von CO2-Emissionen habe.
Mehr zum Thema:
Plantbased: Wieso Geschmack nicht Wurst istPlantbased: Konsum und Investitionen schrumpfen

  • esg
  • vegan
  • food
  • industrie
  • früchte & gemüse
Artikel teilen

Loading

Comment

Home Delivery
1 x pro Woche. Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Auch interessant

image

Fairtrade Max Havelaar: Leichter Rückgang der Umsätze

Der Absatz von Fairtrade-Produkten über den Detailhandel und über die Gastronomie konnte allerdings nochmals leicht gesteigert werden.

image

Mobilezone schliesst 8 Reparaturateliers für Smartphones

Der Handyhändler fokussiert die Reparaturen auf seine zentrale Werkstätte in Rotkreuz (ZG). Was mit den Mitarbeitern geschieht, bleibt unklar.

image

Rivella stärkt sein Sortiment an Koffeingetränken

Vor einem Jahr lancierte Rivella mit Enertea-Eistees erstmals koffeinhaltige Getränke. Nun erhält auch das umsatzstarke Focuswater einen Koffeinkick.

image

Weko untersucht Preisabsprachen bei Office World Group

Die Wettbewerbskommission (WEKO) hat Büros von zwei Tochterfirmen der Office World Group durchsucht. Sie verdächtigt diese, Wiederverkaufspreise abgesprochen zu haben.

image

Insolvent und innovativ: Peek&Cloppenburg eröffnet Ökofiliale

Beim deutschen Modehändler Peek&Cloppenburg stehen die Zeichen auf Sturm. In Berlin lanciert er dennoch ein neues «nachhaltigeres» Ladenformat.

image

Neue Führungpositionen für zwei Frauen bei McDonald's Schweiz

Jae Ah Kim wird Leiterin der Kommunikation, während ihre Vorgängerin Deborah Murith zur Chief People Officer ernannt wurde.