«Food online» in Europa: Kundschaft hat sich seit 2022 halbiert

Laut einer aktuellen Studie verabschiedete sich im Jahr 1 nach Covid jeder zweite Onlinekunde in Europa und den USA von diesem Verkaufskanal für Lebensmittel.

26.07.2023
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Symbolbild von: on Unsplash
Im letzten Jahr erlebte der Onlinehandel mit Lebensmitteln in den wichtigsten Märkten Europas und in den USA einen Massenexodus auf Kundenseite. Rund die Hälfte aller Onlineshopper im Food-Sektor hat zwischen 2022 und 2023 die digitalen Einkaufskanäle verlassen. Das besagt zumindest eine umfassende Studie der Beratungsfirma SymphonyAI, welche 600 Millionen E-Commerce-Transaktionen von 58 Millionen Haushalten in Europa und den USA im Zeitraum zwischen Mai 2022 und Mai 2023 analysiert hat.
Konsumenten, die während der Covid-Phase 2020/21 mit ihren Lockdowns und Einschränkungen im stationären Handel oder im letzten Jahr den Onlinekanal fürs Lebensmittel-Shopping entdeckt hatten, verliessen diesen inzwischen in Scharen.

Vom Onlineshop zum physischen Laden

Von den Abtrünnigen besuchten danach immerhin 60 Prozent die physischen Filialen der Onlineanbieter. 40 Prozent wiederum verabschiedeten sich ganz den jeweiligen Händlern. Das wiederum lasse Chancen für das Konzept «Omnichannel» erkennen: Wer zumindest einmal im Onlineshop eines Händlers eingekauft hat und dessen stationäre Filialen besucht, mag sich doch noch für Omnichannnel begeistern, so die Hoffnung.
Zur Lage in der Schweiz
Ebenfalls ein wenig Optimismus verbreitet die Erkenntnis der Studie, dass die bleibenden E-Commerce-Kunden am Ende der untersuchten Periode (also im Frühling 2023) im Schnitt 10 Prozent mehr pro Einkauf ausgaben und die Onlineläden 10 Prozent häufiger besuchten. Allerdings konnte diese Zunahme den Wegfall der halben Kundschaft bei weitem nicht kompensieren.

Vier von fünf kaufen Food nie online ein

Insgesamt sank der Anteil der Online-Konsumenten von Lebensmitteln – gemessen an der Gesamtbevölkerung – in den untersuchten Ländern Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Italien, Spanien und den USA von 8 auf 6,5 Prozent – Tendenz: weiter sinkend.
Schon bald – erklärte SymphonyAI-Analystin Laetitia Berthier in einem Webinar – könnte die Zahl wieder auf dem Vor-Covid-Niveau – 4 bis 5 Prozent – ankommen.
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