Hornbach wächst solide – nur nicht in der Schweiz

Der Baumarkt-, Garten- und DIY-Spezialist will weiter versuchen, Marktanteile zu gewinnen.

22.12.2022
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Der Hornbach-Markt in Galgenen  |  Bild: PD
Die Bau- und DIY-Märkte von Hornbach in der Schweiz stehen in diesem Jahr etwas unter Druck: Insgesamt sanken die Umsätze in den ersten neun Monaten um gut 6 Prozent (flächen- und währungsbereinigt).
Vor allem in den ersten drei Monaten ergab sich ein Dämpfer; in den letzten drei Monaten (September bis November) war die Umsatzbilanz dann wieder fast ausgeglichen.
All dies ergibt sich aus dem neusten Quartals-Bericht der deutschen Holding. Die Unterlagen besagen auch, dass Hornbachs Marktanteil im Schweizer DIY-Markt bei 13,6 Prozent liegt, was gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 ein leichtes Plus bedeutet: Damals hatte der Marktanteil noch 12.1 Prozent betragen.
Mehr Marktanteil trotz spürbarem Rückgang in diesem Jahr: Dies erklärt sich teils daraus, dass Hornbach unlängst noch – im November 2021 – einen weiteren grossen Baumarkt in Sirnach eröffnete. Und insgesamt konnte das Handelshaus seine helvetischen Umsätze in den letzten drei Jahren um 15,5 Prozent steigern.
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Umsatzentwicklung der Hornbach-Baumärkte, flächen- und währungsbereinigt, in Prozent  |  Tabelle: Hornbach PD.
Mit der verhaltenen Entwicklung ist die Schweiz etwas eine Aussenseiterin: Die gesamte Hornbach-Gruppe konnte bislang ihre Verkäufe in diesem Jahr deutlich steigern: In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahrs 2022/23 wuchs der Konzernumsatz um knapp 7 Prozent auf 5,01 Milliarden Euro. Der flächen- und währungsbereinigte Zuwachs erreichte über 3 Jahre gesehen knapp 30 Prozent (was zeigt, dass der DIY-Spezialist von der Corona-Lage profitieren konnte).

«Gestiegene Besucherzahlen»

Das Umsatzwachstum sei «nicht nur auf Inflationseffekte, sondern insbesondere auch auf gestiegene Besucherzahlen in unseren Märkten zurückzuführen», erklärt Erich Harsch dazu; er ist CEO der Hornbach Baumarkt AG und damit des mit Abstand grössten Geschäftsbereichs.
Das operative Ergebnis (Ebit) erreichte 326 Millionen Euro; es lag damit unter dem Rekordwert des Vorjahres (393 Millionen Euro), aber um 36 Prozent über dem Ergebnis in den ersten neun Monaten 2019/20.
Für das gesamte Geschäftsjahr 2022/23 (per Ende Februar) erwartet das Management weiterhin ein leichtes Umsatzwachstum sowie einen Rückgang des bereinigten Ebit im niedrigen zweistelligen Prozentbereich; dies hatte Hornbach bereits im Juni angekündigt.

Investieren in schwierigen Zeiten

«Angesichts der anhaltenden Verunsicherung der Verbraucher und möglicher Energieengpässe in den kommenden Monaten bleiben wir bei der Umsatzprognose für 2022/23 zurückhaltend», sagt Albrecht Hornbach, Vorstandsvorsitzender der Hornbach Management AG. Der Familienkonzern habe eine lange Geschichte – und diese lehre, «wie wichtig es ist, auch in schwierigen Zeiten in das Unternehmen und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu investieren. Wir werden weiterhin nach Möglichkeiten suchen, unseren Marktanteil in den Ländern, in denen wir präsent sind, zu erhöhen.»
In der Schweiz ist Hornbach mit 8 Zentren präsent, ihre Gesamt-Verkaufsfläche beträgt gut 100'000 Quadratmeter.
  • Zum Thema: Hornbach Schweiz führt 39-Stunden-Woche ein.

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  • bau, diy, garten
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