Insolvent und innovativ: Peek&Cloppenburg eröffnet Ökofiliale

Beim deutschen Modehändler Peek&Cloppenburg stehen die Zeichen auf Sturm. In Berlin lanciert er dennoch ein neues «nachhaltigeres» Ladenformat.

7.06.2023
image
Der Eingang zum «Conscious Fashion Store» am Potsdamer Platz | Bild: PD Peek&Cloppenburg
Die «Peek&Cloppenburg KG Düsseldorf» hat sich vor drei Monaten vor seinen Gläubigern unter den rechtlichen Schutzschirm, einer deutschen Variante des Insolvenzverfahrens, geflüchtet – Konsider hat darüber berichtet. Trotz Insolvenz bleiben die Filialen geöffnet, und vor zwei Wochen kam sogar ein neues «nachhaltiges» Ladenkonzept hinzu.
Der «Conscious Fashion Store» am Berliner Potsdamer Platz soll umweltbewusste (daher: conscious) Kunden ansprechen. Er verspricht «neue Ansätze in nachhaltigerer Mode und bewusstem Konsum», so das Unternehmen, dessen Konzernsitz seit Anfang 2022 in Zug liegt.
Beim Interieur wurde auf eine ökologische Bauweise geachtet, etwa mit Möbeln aus rezyklierten Joghurtbechern oder Lehm und Gips für die Wände.
image
Zum Einsatz kamen extradünne Gipswände und Lehm als natürlicher Baustoff | Bilder: PD Peek&Cloppenburg
Auch bei der Auswahl der präsentierten Marken sei Nachhaltigkeit ein zentrales Kriterium. Die Eigenmarke Jake*s Studio wird durch Brands wie Vaude, Ecoalf, Knowledge Cotton, Lanius, Drykorn und Colorful Standard ergänzt.
Zudem gibt es einen Store der Secondhand-Marke Vintage&Rags. Um die Ökotauglichkeit der Label vergleichen zu können, kreierte Peek&Cloppenburg im «Conscious Fashion Store» eigene Nachhaltigkeitsetiketten für alle Marken im Angebot.
image
Verschiedene Marken, ein Nachhaltigkeits-Etikett.
Ausserdem steht eine «Plattform» zur Verfügung, die unter anderem ein Atelier für Reparaturen, Events um das Thema «Sustainability» und Workshops für «gemeinschaftliche Handarbeit» einschliesst.
image
Im «Atelier» werden Artikel geflickt und aufgefrischt.
Das Konzept gleich in einigen Teilen demjenigen des britschen Kaufhauses Selfridge's namens «Project Earth». Im bekanntesten Warenhaus der Kette an der Londoner Oxford Street werden seit September 2022 unter dem Stichwort «Reselfridges» nachhaltigere Vertriebsformen getestet. Aktuell etwa will ein ««Stock Market» den Kunden bereits Getragenes und Geflicktes schmackhaft machen.
Mehr zum Thema

  • esg
  • bekleidung
  • textil
  • handel
  • marketing
  • non-food
Artikel teilen

Loading

Comment

Home Delivery
1 x pro Woche. Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Auch interessant

image

Migros sucht neue Werbeagentur

Mit der strategischen Neuausrichtung soll auch eine neue Dachmarken-Kommunikation entwickelt werden.

image

Zwei Preisvergleiche, unterschiedliche Resultate

Zeitschriften und TV-Sendungen im Dienste der Konsumenten lieben Preisvergleiche. Nicht immer kommen sie zum gleichen Resultat – und Coop ist nicht immer am teuersten.

image

Migros-Start-up Yuno: Tod in Raten

Das Mietportal für elektronische Devices ist laut MGB offiziell nicht eingestellt. Es schläft nur.

image

Dove verzichtet explizit auf KI im Marketing

Seit 20 Jahren setzt sich die Kosmetikmarke für ein differenziertes Verständnis von Schönheit ein. Zum Jubiläum verspricht der Unilever-Brand, keine KI zu verwenden.

image

Der Schweizer Sportmarkt hält sein Umsatzniveau knapp

Im letzten Jahr gingen die Umsätze – nach zwei starken Jahren – leicht zurück. Fürs laufende Jahr ist GfK auch eher skeptisch.

image

Temu & Co drücken Schweizer Online-Handel spürbar nach unten

Dies meldet die Swiss Retail Federation. Nun müsse die Politik eingreifen, fordert der Verband.