Konsumentenschutz kritisiert Zuckergehalt in Babyfood
Nahrungsmittel für Babys und Kleinkinder enthalten oft zu viel Zucker, moniert der Konsumentenschutz und fordert Werbeeinschränkungen und Nährwertvorgaben.
19.10.2023Die Kinder-Biscuits der Marke Galactina bestehen zu einem Viertel aus Zucker. Der Apfel-Banane-Riegel von Holle besteht mit 46 Gramm fast zur Hälfte aus Zucker. Diese und weitere Beispiele führt der Schweizer Konsumentenschutz zum Beleg seiner These an, dass «zahlreiche Produkte für Kleinkinder und Babys», die bei Migros, Coop, Aldi und Lidl erhältlich sind, «den Anforderungen für gesunde Babynahrung in keinster Weise» entsprächen. Bereits für Babys ab 4 Monaten würden «überzuckerte» Produkte angeboten.
Der Konsumentenschutz hat im Herbst 2023 rund 30 Produkte für Babys und Kleinkinder auf ihren Zuckergehalt sowie die Werbeaussagen hin überprüft. Fazit: «Die Zuckergehalte sind höchst bedenklich.» Die Vorliebe für Zucker könne später zu Übergewicht und Fettleibigkeit führen, von der heute jedes sechste Kind betroffen sei.
Nur WHO-gerechte Nahrung soll beworben werden
Besonders stossen sich die Konsumentenschützer an Formulierungen auf den Packungen wie «Ohne Zuckerzusatz», «Süsse nur aus Früchten» oder «100 % Frucht». Diese seien irreführend. Die Süsse stamme zwar aus Früchten, Saftkonzentraten oder Dicksäften, sei deshalb aber nicht gesünder für die Babys: «Auch Fruchtzucker ist Zucker.»
Deshalb fordert die Organisation, dass die Aufmachung der Verpackungen und die Bewerbung «nur dann Kinder ansprechen dürfen, wenn die Produkte gemäss den Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ausgewogen sind». Gesundheitsbezogene Angaben (etwa bezüglich Vitaminen, Mineralstoffen, Zucker etc.) sollen nur dann erlaubt sein, «wenn die Produkte ausgewogen sind». Zudem müssten «Nährstoff-Vorgaben für Beikost und Kleinkinderprodukte» erweitert werden.
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