Mario Irminger wird vom Denner- zum Migros-Chef

Der Migros-Genossenschafts-Bund (MGB) hat heute Denner-CEO Mario Irminger zum Nachfolger von Fabrice Zumbrunnen als Präsident der Generaldirektion ernannt.

2.02.2023
image
Der neue GD-Präsident des MGB, Mario Irminger | Bild: PD Migros
Mario Irminger wird Nachfolger von Fabrice Zumbrunnen an der Spitze des Migros Genossenschafts Bundes. Die Verwaltung des Migros-Genossenschafts-Bundes (MGB) hat den 57-jährigen bisherigen Denner-Chef zum Präsidenten der Generaldirektion MGB ernannt.
«Wir freuen uns sehr, dass wir einen profunden Kenner des Schweizer Detailhandels mit ausgeprägtem Gespür für Kundenbedürfnisse zum neuen Präsidenten der Generaldirektion MGB ernennen konnten, der auch mit der Migros-Kultur bestens vertraut ist», wird Ursula Nold, Präsidentin der Migros-Verwaltung, in der Medienmitteilung zitiert.

Impulsgeber von aussen mit Beziehungen nach innen

Nold zeigt sich überzeugt, dass Irminger «dem Kerngeschäft der Migros mit seiner initiativen Persönlichkeit und hohen Zielorientierung zusätzliche Impulse verleihen und die ganze Migros-Gruppe weiter vorwärtsbringen kann».
Mit dem Denner-Chef kommt ein Auswärtiger zum Zuge, der aber innerhalb des Konzerns gut vernetzt ist und einen Erfolgsausweis vorzuweisen hat wie wenige andere Manager im Migros-Universum. Der diplomierte Wirtschaftsprüfer führt seit elf Jahren erfolgreich die Discount-Tochter der Migros.
Irmingers Karriereweg: Heineken, Eichhof, Denner, Migros
Mario Irminger führte Denner ab Februar 2011 interimistisch, wobei er zugleich das Departement Finanzen leitete; im September 2011 folgte dann die definitive Ernennung.
Der diplomierte Wirtschaftsprüfer und Treuhänder begann seine Karriere bei der Auditing-Firma bei Ernst & Young. 1996 folgte der Einstieg in die Konsumgüterbranche: Irminger wurde Finanzchef von Heineken Schweiz (wobei die Integration der Brauerei Eichhof in jener Phase ein Haupt-Themenblock war). Per Anfang 2010 schliesslich stieg er als Leiter Finanzen bei Denner ein.
Irminger ist ein Aushängeschild der Branche mit politischer Schlagseite: Anfang 2020 löste er den heutigen Coop-Verwaltungsratspräsidenten Joos Sutter als Leiter der IG Detailhandel ab.
Irminger hat sich gegen eine Phalanx von Regionalgenossenschafts-Chefs durchgesetzt, die ebenfalls als mögliche Nachfolger von Fabrice Zumbrunnen gehandelt worden waren. Diese haben in den letzten Monaten von dessen Amtszeit allerdings einige wichtige Pflöcke eingeschlagen, die die Position der regionalen Genossenschaften und deren Chefs stärken.
Gespräch mit Mario Irminger am Gottlieb-Duttweiler-Institut, 2021 | Quelle: Youtube / GDI
Er folgt auf Fabrice Zumbrunnen, der im Oktober 2022 seinen Rücktritt auf Ende April 2023 bekannt gab. Der heutige Migros-Boss kämpfte im letzten Jahr gegen die Macht der Migros-Regionalfürsten, denen es gelang, zuerst die M-Industrie und – voraussichtlich – auch die Supermärkte stärker an sich zu binden.
Mehr zum Thema:

  • migros
  • hr
  • handel
  • food
  • non-food
Artikel teilen

Loading

Comment

Home Delivery
1 x pro Woche. Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Auch interessant

image

Trendwende beim Nutriscore: Auch Migros und Emmi prüfen Abkehr

Die Ernährungs-Erziehungs-Ampel-System macht offenbar zuwenig Sinn.

image

Migros: Das ist die neue Verwaltung des MGB

Neu dabei sind Cédric Moret als externes Mitglied, Anne-France Bonny als Angestelltenvertreterin sowie Patrick Pörtig von der Migros Zürich.

image

Cremo holt neuen Marketing-Chef

Patrick Th. Onken soll die Marken des Milchverarbeiters ausbauen und näher zu den Kunden führen.

image

Tanken, Essen, Einkaufen in Spreitenbach

Migrol, Migrolino und Vapiano haben im Aargau die «erste Tankstelle mit Freizeitzone» eröffnet. Weitere Standorte sind in Planung.

image

Hero: 1,2 Milliarden Umsatz, aber hohe Kosten für Fabrikschliessungen

Der Traditionshersteller erzielte 2023 einen Reingewinn von elf Millionen Franken. Offenbar konnten die Lenzburger die Teuerung gut weiterreichen.

image

Loeb: Stabiler Umsatz – und ein Restaurant aufs Dach

Die Berner Warenhausgruppe konnte 2023 den Umsatz halten. Das Betriebsergebnis bezeichnet Loeb als «erfreulich».