Migros: Rückgang in allen Genossenschaften
Jetzt geht es ums Kerngeschäft: Rückläufige Umsätze bringen diverse Migros-Genossenschaften an die roten Zahlen.
30.10.2022Folgt ihm doch einer von aussen? Migros-Konzernchef Fabrice Zumbrunnen | PDDass die Spekulationen um die Migros nach der Rücktritt-Ankündigung von MGB-Konzernchef Fabrice Zumbrunnen anhalten würden – das war absehbar. Dabei brachte die «NZZ am Sonntag» nun die These in Umlauf, dass Zumbrunnen nicht sehr freiwillig ging, sondern zum Rücktritt gedrängt wurde. Das Blatt beruft sich dabei auf «Insider aus dem engsten Migros-Machtzirkel».
Zumbrunnen sei zunehmend «beratungsresistent» gewesen, so eine anonyme Quelle – und es sei zum Eklat gekommen.
«Die Migros will den Neuanfang mit vollem Fokus auf das Kerngeschäft und mit neuem Chef», zitiert die NZZaS eine mit der Sache vertraute Person. (Mehr zu den Thesen über Zumbrunnens Abgang).
Von Fenaco zu Migros?
Zugleich brachte die Zeitung einen neuen Namen ins Spekulations-Spiel um die Nachfolge: Fenaco-Chef Martin Keller. Er könnte zumindest Aussenseiterchancen haben. «Sein Name wird auf jeden Fall auf der Kandidatenliste auftauchen», zitiert die NZZaS «Dossierkenner». (Mehr zu möglichen Kandidaten für die Nachfolge).
Das Hauptthema im Hintergrund ist allerdings der Geschäftsgang bei der Migros, und dabei vor allem in den Supermärkten. Hier lägen die Umsätze rund 5 Prozent unter Vorjahr, meint die «NZZ am Sonntag». Und auch die «Sonntagszeitung» schreibt von rückläufigen Verkäufen: «Einer der wichtigsten Gründe für Zumbrunnens Abgang ist der schlechte Geschäftsgang in den Supermärkten. In der Zentrale in Zürich befürchtet man, dass die Migros im Frühling, wenn die Jahresbilanz öffentlich wird, für 2022 rote Zahlen im Kerngeschäft präsentieren muss.»
In allen Genossenschaften seien die Supermarkt-Umsätze unter jenen vom Vorjahr, am deutlichsten im Tessin, in Basel, in Luzern und in der Waadt.
Die Genossenschaften von Zürich, Tessin und Wallis seien bereits in den roten Zahlen, so die SoZ weiter (allerdings ohne Quellenangabe). Basel und Waadt schrammten knapp an der Defizitgrenze vorbei. Genf und Neuenburg/Freiburg schrieben nur noch dank ihrer Wechselstuben einen geringen Gewinn.
Deutlich im Plus sei die Migros Aare, doch dies nur dank Verkäufen von Immobilien und Beteiligungen.
Und nur nur zwei seien deutlich in der Gewinnzone, nämlich Ostschweiz und Luzern. Doch auch hier würden Sondereffekte das Bild aufhübschen – etwa der Verkauf der Fitnessclubs in Luzern.
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