Migros-Start-up Yuno: Tod in Raten

Das Mietportal für elektronische Devices ist laut MGB offiziell nicht eingestellt. Es schläft nur.

18.04.2024
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Neue Kunden laufen bei Yuno ins Leere. | Screenshot
Warum das neue iPhone 15 nicht mieten statt kaufen? Beim Migros-Mietportal Yuno kostet das 92.80 Franken pro Monat. Ein Klick, und das Gerät ist im Warenkorb. Und dann ist Ende Feuer.
Auf dem Bildschirm erscheint die Nachricht: «Wir können derzeit keine neuen Bestellungen annehmen. Wir informieren dich, sobald wir wieder fortfahren können.»
Die Plattform Yuno, welche Computer, Handys und sonstige Elektro-Gadgets vermietet statt verkauft, sei Geschichte: Dies vermeldete der Newsdienst «Inside Paradeplatz» gestern.

Keine neuen Mietverträge

Doch offenbar ist Yuno nicht tot, nur tief im Koma. Laut der MGB-Medienabteilung sucht man nach einer Zukunftslösung und prüft Optionen: «Neuvertragsabschlüsse sind in dieser Phase keine möglich, jedoch ändert sich für bestehende Kundinnen und Kunden nichts und sie geniessen weiterhin alle Services von Yuno.»
Grund ist laut der Migros die «strategische Neuausrichtung der M-Gruppe». Heisst: Konzentration aufs Kerngeschäft, wie von Migros-Chef Mario Irminger verkündet und mehrfach unter Beweis gestellt. Zum Beispiel gestern, also eine Neuausrichtung bei Delica bekannt wurde.

Yuno im Welschen

Yuno wurde 2021 gegründet und habe sich positiv entwickelt, wie der MGB jetzt betont. Im letzten Herbst pushte die Migros das Startup mit einer Awareness-Kampagne unter dem Titel: «Machs mit Köpfchen». Im Spot gaben sich Kundinnen und Kunden von Yuno im Tram heimlich ein Zeichen.
Und im November 2023 lancierte die Migros Yuno in der Romandie. Die Expansion zwei Jahre nach der Gründung sei dank frischem Kapital möglich, hiess es. Dies irritierte insofern, als die Migros Genf bereits mit dem Projekt MCircle das Trendthema «Mieten statt kaufen» bewirtschaftete.
Yuno war ein Projekt der Migros-Tochter Sparrow Ventures, die Innovationen für den Konzern entwickelte und förderte. Im Oktober 2023 kappte die Verwaltung des MGB die Finanzierung der Wagniskapital-Aktivitäten von Sparrow Ventures und erklärte, die bestehenden Beteiligungen der Startkapital-Tochter würden in den eigenen Finanzbereich überführt.

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