Modediscounter Takko möchte die Schweiz erobern
Der deutsche Händler sieht «hohes Expansionspotenzial». Heute führt er hierzulande 28 Filialen. In Österreich sind es über 100.
9.01.202328 Läden und kaum einer weiss es: So lässt sich die Position des deutschen Modediscounters Takko in der Schweiz zusammenfassen. Vor 40 Jahren in der Kleinstadt Telgte im Münsterland gegründet, verkauft der Einzelhändler heute seine unprätentiöse Ware in fast 2'000 Filialen. Sie breiten sich von der estnisch-russischen Grenze bis nach Mittelitalien aus.
Bis 2016 war Takko auf den stationären Handel beschränkt, inzwischen können deutsche Kunden im Webshop kaufen und sich die Artikel nach Hause senden lassen. In anderen Ländern – so auch in der Schweiz – müssen Onlinebesteller die Ware in Filialen abholen.
Takko-Onlineshop | Bild: PD Takko (Screenshot)
Mit einer neuen E-Commerce-Seite will Takko in den kommenden Jahren den Onlinehandel pushen, angefangen in Österreich, gefolgt von Frankreich, Holland, Tschechien und der Slowakei.
Grosse Pläne für die Schweiz
In der Schweiz, wo Takko nach eigenen Angaben mit seinen 28 Filialen «aktuell sehr erfolgreich» ist, suchen die Deutschen hingegen neue Geschäftslokale. Mit präzisen Vorgaben, wie Takko gegenüber Konsider ausführt.
Das Einzugsgebiet soll mindestens 8'000 Einwohner abdecken, die Verkaufsflächen müssen rund 500 Quadratmeter betragen und ebenerdig sein. Zielorte sind «gut frequentierte Einzelhandelslagen», Fachmarkt- und Einkaufszentren im «einzelhandelgeprägten Umfeld».
100 Millionen Euro flüssig
Auf die Frage, wie viele Standorte es in der Schweiz denn sein sollen, weist die PR-Abteilung von Takko auf Österreich hin. Dort seien es mittlerweile 111 Filialen – «bei etwa gleicher Einwohnerzahl».
Im «ersten Schritt» möchte sich der Modehändler «primär auf die deutschsprachige sowie die italienischsprachige Schweiz (Tessin) konzentrieren». Geprüft würde zurzeit auch «der eine oder andere Standort des Schuhhändlers Vögele in der Schweiz als potenzielle Expansionsmöglichkeit». Vögele war Ende 2022 Konkurs gegangen.
Takko hat laut eigenen Angaben 2021 1 Milliarde Euro umgesetzt und weist aktuell flüssige Mittel in der Höhe von 100 Millionen Euro aus. Genug, um selbst in der teuren Schweiz weitere Geschäftsflächen zu mieten.
Apax – die wenig bekannte Takko-Besitzerin
Takko gehört seit 2011 mehrheitlich dem in London beheimateten Private-Equity-Unternehmen Apax Partners. Die in den USA, Europa, Asien und Israel aktive Holding hält unter anderem auch Mehrheitsbeteiligungen an der Modemarke Karl Lagerfeld sowie seit 2021 am Brillenhersteller Rodenstock.
Insgesamt verwaltet Apax Partners Beteiligungen im Wert von 60 Milliarden US-Dollar und ist damit einer der grössten Investmentunternehmen für Private-Equity-Beteiligungen.
Hattip: «Neuhandeln»
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