Nächste Energiesparidee: Am Montag bleiben die Möbelhäuser zu

In Deutschland prüft die Branche einen «Green Monday». Und zwar von November bis März.

21.09.2022
image
Bild von: Gerrie van der Walt on Unsplash
Gestern meldeten wir hier einen verblüffenden Vorschlag von Tegut-Chef Thomas Gutberlet: Der Leiter der Supermarkt-Kette fordert von der Politik, dass am Abend die Ladenöffnungszeiten verkürzt werden. Jetzt kommt der nächste ähnliche Vorstoss aus Deutschland: Der so genannte Mittenstandsverbund – respektive die dortige Fachgruppe Möbel und Küche mit fast 12'000 Unternehmen – empfiehlt den Mitgliedern einen «Green Monday». Dabei würden die Möbelgeschäfte von November 2022 bis März 2023 montags geschlossen bleiben.
Denn könnt man die Heiz- und Stromsysteme im stationären Handel von Samstagabend bis Dienstagmorgen konsequent herunterfahren, so liessen sich grosse Einsparungen bei Strom- und Gasverbrauch erreichen.

25'000 Quadratmeter Energieverbrauch

Insbesondere die Möbelvollsortimenter mit entsprechender Verkaufsfläche hätten gute Möglichkeiten, so Energiekosten zu sparen, argumentiert die Interessenvereinigung. Immerhin gebe es in Deutschland über 180 Möbelhäuser mit mehr als 25'000 Quadratmetern Fläche. Aber ähnliches gelte auch für kleinere Geschäfte oder Küchenstudios.
«Klar ist: Gerade auch der Möbel- und Küchenfachhandel muss auf die explodierenden Energiekosten reagieren», kommentiert Marc Zgaga, der Geschäftsführer des Mittelstandsverbunds und Sprecher der Fachgruppe Möbel und Küche.

Wenig Kundschaft am Montag

Andererseits seien die wohl nötigen und geforderten Einsparungen von 15 bis 20 Prozent für vielen Möbelhändler schlicht unrealistisch. Immerhin habe die Branche bereits zuvor viele Energieeffizienz-Massnahmen umgesetzt.
Im Hintergrund steht auch, dass die Einrichtungsbranche insbesondere an den Wochenenden viel Kundschaft hat, während die Besucherzahlen am Montag tendenziell gering sind. Die Umsatzeinbussen hielten sich also in Grenzen.
Allerdings: In ersten Reaktionen gaben sich die wichtigen Player der Branche eher kühl. Gegenüber der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» winkten sowohl die Nummer 1, Ikea, als auch die Nummer 2, XXXLutz, ab.
Man prüfe diverse Massnahmen, um Energie zu sparen, und habe Vieles auch schon umgesetzt, so etwa das Statement des österreichischen Möbelkonzerns: «Eine tageweise Schließung unserer Möbelhäuser zählt hierzu aktuell nicht.»
  • Neue Möbel-Plattform für die Schweiz: Das Einrichtungsportal Moebel.de startet im Oktober einen helvetischen Ableger. Dahinter steht XXXLutz.

  • handel
  • non-food
Artikel teilen

Loading

Comment

Home Delivery
1 x pro Woche. Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Auch interessant

image

Luxusparfum beim Discounter: Wie sehr schadet Aldi dem Image?

Calvin Klein zog Aldi Süd vor Gericht, weil es seine Marke nicht im Wühltisch sehen wollte. Ein deutsches Gericht fällte nun ein subtiles Urteil.

image

Aldi UK zieht in die Pizza-Delivery-Schlacht

Der Discounter testet in drei Grossstädten den Markt – und erklärt dabei ausdrücklich dem Pizza-Konzern Domino's den Krieg.

image

Jacob Rohner übernimmt Blacksocks

Schweizer Socken-Legende aus dem 20. Jahrhundert verbündet sich mit Socken-Legende aus dem 21. Jahrhundert.

image

Lidl macht Frankreich-Chef zum Deutschland-Chef

Der bisherige Deutschland-Chef des Discounters, Christian Härtnagel, wird Online-Chef der Lidl Stiftung. Ein Uni-Fribourg-Absolvent ersetzt ihn.

image

Bericht: Claire's- und Waterstones-Besitzerin will The Body Shop

Die Investmentfirma Elliott Advisors hat offenbar ein Angebot für die Kosmetikkette abgegeben. Der brasilianische Natura-Konzern sucht einen Abnehmer für The Body Shop.

image

Elefanten-Hochzeit in Küche und Badezimmer

Villeroy & Boch übernimmt den Keramik-Hersteller Ideal Standard.