Wegen Personalmangel: Tegut testet 4-Tage-Woche

Dieselbe Stundenzahl, aber verteilt nach persönlichen Bedürfnissen: So will die Migros-Tochter in der Logistik konkurrenzfähig bleiben.

27.06.2023
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Das neue Tegut-Fullfillment-Center in Michelsrombach (Hünfeld)  |  Illustration: Tegut.
Zu den intensiv gesuchten Spezialisten in der Branche gehören bekanntlich Logistiker aller Art. Auch Tegut hat aktuell entsprechende Probleme. Denn der deutsche Supermarkt-Konzern wird dieses Jahr in der Stadt Hünfeld in Osthessen ein neues Logistikzentrum eröffnen.
Um also künftig genügend Kommissionierer, Staplerfahrer, Angestellte im Wareneingang, Warenausgang und in der Wertstoffabwicklung zu gewinnen, führt Tegut in der Logistik ab sofort die Möglichkeit einer Vier-Tage-Woche ein.
Das heisst konkret: Je nach Bedürfnis können die üblichen 38 Wochensstunden auf 4 oder 5 Tage verteilt werden.

Benzin sparen

«Wir haben Anfang des Jahres bei uns in der Logistik ein Pilotprojekt zur Vier-Tage-Woche durchgeführt, das auf drei Monate ausgelegt war», erklärte der Leiter des Trockensortimentelagers, Dominik Roth, in den regionalen «Osthessen News»: «Das Pilotprojekt verlief sehr erfolgreich, sodass wir uns entschieden haben, die Vier-Tage-Woche nun zusätzlich zum klassischen Arbeitszeitmodell der Fünf-Tage-Woche als Alternative mit anzubieten. Die Mitarbeitenden können sich dann für eine Variante entscheiden, wobei sich die Arbeitstage, wie im Lebensmitteleinzelhandel üblich, auf alle Wochentage verteilen können.»
Es gehe dabei auch darum, in Zeiten hoher Energiepreise die Mitarbeitenden zu entlasten; denn nun müssen sie einen Tag weniger zur Arbeit pendeln. Auch seien – je nach Lebenslage – diverse Arbeitszeitmodelle gefragt.
Das neue Logistik-Angebot betrifft rund 800 Angestellte im Logistik-Bereich, also knapp 10 Prozent des gesamten Tegut-Personals.
  • Die Migros schreibt alle IT-Stellen zu 60 bis 100 Prozent aus: Im Departement Operations testet der MGB ein neues Prinzip.
  • Auch Unilever und M&S testen 4-Tage Woche: Zwei weitere bekannte Unternehmen wagen neue Arbeitszeit-Modelle – zumindest schrittweise.
  • Gerry Weber: Modehaus führt 4-Tage-Woche ein. «Arbeite, wieviel du willst», so das Motto.

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