Deutschland: Secondhand-Markt wächst immer schneller

Letztes Jahr setzte es wieder einen Rekord. Eine Folge: Das Gebrauchtwaren-Business wird immer bunter und stärker.

13.10.2023
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Ideales Objekt für Secondhand-Recykling: der Kinderwagen. Bild: Johny Goerend on Unsplash von: on Unsplash
Krise? Im Gegenteil! Im Occasionen-Business geht die Post ab. Das zeigen neue Daten aus Deutschland – und sie zeigen es in diversen Feldern. Ein Beispiel: Im Nachbarland hat der Onlinehandel mit Gebrauchtwaren im Jahr 2020 erstmals den stationären Handel überholt. Und dies, obwohl zugleich immer mehr Geschäfte eigene Secondhand- oder «Refurbished»-Nischen einführen.
Und so verzeichnete der Secondhandmarkt im Jahr 2022 ein Marktvolumen von knapp 15 Milliarden Euro – mit zuletzt immer steileren Zuwachsraten.
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Das Volumen im deutschen Second-Hand-Markt, in Milliarden Euro. |  Quelle/Grafik: IFH Köln.
All das besagt der Branchenbericht rund um den Secondhand-Markt, den das Institut IFH Köln soeben veröffentlicht hat.
«Wir rechnen auch für die kommenden Jahre mit einem steigenden Anteil für Secondhandprodukte an den Konsumausgaben», kommentiert Carina Stäbisch, Projektmanagerin am IFH, die Ergebnisse: «Komfortables Onlineshopping, die aktuellen Inflationswerte und eine heranwachsende Generation, die so klimabewusst ist wie keine zuvor – die Wachstumsfaktoren für den Secondhandmarkt, insbesondere für digitale Secondhandgeschäfte, sind wegweisend.»
Stark profitieren derzeit digitale Fashion-Secondhand-Anbieter: Diese Warengruppe wird von Jung und Alt genutzt; und sie konnte ihren Vorsprung letztes Jahr weiter ausbauen. Inzwischen hat die Bekleidung 40 Prozent Marktanteil am deutschen Secondhandmarkt. Zu den C2C-Vorreitern wie Ebay haben sich inzwischen unzählige B2C-Secondhand-Anbieter gesellt, von Momox über Vestiare Collective, Rebelle, Vinted, Sellpy bis Stuffle.
Zugleich kommen Konzepte aus den Bereichen Re-use (Wiederverwendung), Upcycling (Aufwertung) und Repair (Reparatur) verstärkt in Mode.
Eine wachsende Anzahl von Händlern bietet eigene Serviceleistungen zur Reparatur an oder kauft gebrauchte Artikel zurück, um sie erneut als Secondhandware anzubieten – aktuelle Beispiele in der Schweiz boten zuletzt Decathlon (hier) und MediaMarkt (hier).
Gleichzeitig werden vermehrt Mietkonzepte eingeführt: Früh gab es die Möglichkeit, Kleidung für Anlässe zu mieten – nun erstrecken sich solche Mietkonzepte über verschiedene Branchen, angefangen beim Verleih von Kinderwägen und Babybetten über Gartenmöbel bis hin zu Büromöbel für Unternehmen.
  • Zur Studie: IHF Köln, «Branchenbericht Secondhand 2023», Oktober 2023.

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