E-Commerce: Deutlicher Umsatzrückgang in Deutschland
Schmuck, Mode, Elektronika, Zubehör…: Die Nachfrage nach Dingen, die man nicht unbedingt benötigt, brach im ersten Quartal richtig ein.
6.04.2023Der Online-Handel spürt bekanntlich viel Gegenwind – nicht nur in Deutschland, aber dort sehr stark. Das zeigen neue Daten: Im ersten Quartal 2023 lagen die Umsätze im deutschen E-Warenhandel um 15 Prozent tiefer als im ersten Quartal 2022. Die Anbieter nahmen insgesamt noch 19,7 Milliarden Euro ein – mehr als 3 Milliarden weniger als im Vorjahresquartal.
Speziell schwierig war die Entwicklung im Mode- und Schuhhandel (-21 Prozent), während sich die Nachfrage bei den Gütern des täglichen Bedarfs und bei den Lebensmitteln hielt beziehungsweise sogar etwas zulegen konnte.
All dies besagen Daten, die der Branchenverband Bevh nun veröffentlicht hat. Basis ist eine grosse Konsumentenbefragung, für die 40'000 Personen zum Online-Shopping-Verhalten Auskunft gaben. Klar wird dabei: Bei allen Anschaffungen, die nicht nötig beziehungsweise zwingend sind, schnallen die Menschen ihren Shopping-Gürtel enger. Beispiele dafür sind die Segmente Schmuck und Uhren (-30 Prozent), Elektronik- und IT-Geräte, Auto- und Motorradzubehör (-26 Prozent).
Arme Multichannel-Anbieter
Wie der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel weiter meldet, mussten alle Anbieter deutlich einstecken. Wie schon im Vorjahr litt das Online-Geschäft der Multichannel-Anbieter am meisten (-23 Prozent), gefolgt von Online-Händlern mit digitaler Basis (-19 Prozent). Am geringsten war der Umsatzeinbruch auf Marktplätzen (-11 Prozent) und bei Herstellern mit eigenem Online-Direktvertrieb (-9 Prozent).
Der Onlinehandel dürfte daher weiter konsolidieren, erwartet Martin Groß-Albenhausen, stellvertretender Geschäftsführer beim Bevh. Der Branchenbarometer des Verbands – eine Umfrage unter Onlinehändlern – hatte denn auch unlängst ergeben, dass knapp die Hälfte befürchtet, dieses Jahr die Umsatzergebnisse von 2022 nicht zu erreichen.
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