Fenaco: Lohnsumme steigt um 1,5 Prozent – plus allerlei Ergänzungen

Auch die Fenaco bietet – wie zuvor Coop – eine Einmalzahlung an die Beschäftigten. Die Gewerkschaften protestieren.

17.11.2022
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Lohnherbst: Äpfel-Verarbeitung bei Fenaco  |  Bild: PD
Fenaco meldet, dass das Gesamtergebnis der Lohnrunde 2023 einen Zuwachs von 2,6 Prozent darstellt. Dieses Plus setzt sich zusammen aus diversen Faktoren:
  • Die Lohnsumme wird um 1,5 Prozent erhöht. Der grösste Teil davon – nämlich 1,3 Prozent – soll für individuelle Lohnerhöhungen eingesetzt werden; 0,2 Prozent dienen ausserordentlichen Anpassungen (etwa bei Stellen- oder Funktionswechseln).
  • Hinzu kommt eine Einmalzahlung bis zu 800 Franken, abhängig vom Beschäftigungsgrad. Diese Summe soll insbesondere dazu dienen, die höheren Lebenshaltungskosten abzufedern.
  • Auch wird der Mindestlohn auf 4'000 Franken angehoben. Laut den Gewerkschaften liegt der tiefste Fenaco-Mindestlohn derzeit bei 3'800 Franken im Monat.
  • Die Referenzlöhne für 2- bis 4-Jährige Berufsausbildungen steigen um jeweils 200 Franken (auf 4'200 bis 4'400 Franken).
  • Hinzu kommt, dass die Wochenarbeitszeit in mehreren Bereichen der Genossenschaft um eine Stunde gesenkt wird.
Wenn dies berücksichtigt wird, so investiert die Fenaco insgesamt 3,3 Prozent in die erwähnten Massnahmen.

«Gescheitert»

Die Gewerkschaften Unia und Syna erklären die Lohnverhandlungen bei der Agrargenossenschaft als «gescheitert» und sprechen von einem «unsozialen Vorgehen von Fenaco»: Dem Fenaco-Personal würden deutliche Reallohn-Einbussen zugemutet.
Syna und Unia hatten eine Erhöhung von 5 Prozent auf allen Löhnen gefordert (insbesondere wegen der Teuerung), ferner eine Einmalzahlung (um die Leistung der Beschäftigten in den vergangenen Krisenjahren zu honorieren).
«Die Firma bestritt in den Verhandlungen nicht einmal, dass ihr Angebot Einbussen für die Kolleginnen und Kollegen bedeutet», berichtet Johannes Supe, Unia-Verantwortlicher im Bereich Lebensmittel.


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