Food-Industrie steckt weniger Geld in Forschung

Zahlen des Bundes zeigen, dass der F&E-Aufwand der Schweizer Nahrungsmittelhersteller seit 2019 gesunken ist.

19.12.2022
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Bild: PD Nestlé
Die privatwirschaftlichen Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) in der Schweiz sind von 2019 bis 2021 um jährlich 4 Prozent gestiegen. Gesunken ist der Wert allerdings in der Nahrungsmittelbranche – und zwar um fast 20 Prozent von 79 auf 64 Millionen Franken.
Dies besagt die neueste Forschungs-Statistik des Bundes. Die Zahl der Stellen in den F&E-Bereichen der Food-Unternehmen hingegen ist in derselben Periode um 3 Prozent oder 25 Vollzeitäquivalente auf 429 gestiegen.

Viele Patentanmeldungen im Food-Bereich

Die sinkenden Ausgaben für F&E erstaunen zunächst. Kürzlich zeigte zum Beispiel der Bericht «World Intellectual Property Indicators», dass die Schweiz bei Patentanmeldungen in der Foodbranche weltweit an dritter Stelle steht.
Und erst im Sommer kündigte beispielsweise Unilever Investitionen in die inzwischen gern als «Food Valley» bezeichnete Region in der Nordostschweiz an.

«Intramuros»-Aktivitäten ausgewiesen

Der Grund für die scheinbare Diskrepanz: Das Bundesamt für Statistik weist nur die Investitionen «intra muros» aus, also jene, die innerhalb der Labormauern der Schweizer Werke der Forschung zugute kommen.
Die Berichte weisen aber auch auf zwei Trends hin, die aktuell sichtbarer werden:
  • Investiert wird vermehrt in Startups oder in die Hochschul-Forschung in der Schweiz statt in die eigenen Labors (mehr dazu hier oder hier)
  • Schweizer Geld fliesst häufig ins Ausland. Zu aktuellen Themen wie «Plantbased», In-vitro-Fleisch oder andere Zukunftssektoren wird international geforscht, und hiesige Unternehmen beteiligen sich daran (hier oder hier).
Im oben erwähnten Patent-Report kommt ebenfalls klar zum Ausdruck, dass kaum ein anderes Land weltweit von den Geldern und Kooperationen in die Forschung und Entwicklung profitiert, die Schweizer Unternehmen im Ausland ausgeben – ob in den eigenen dortigen Forschungslaboren oder in Startups.
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