Im Media Markt bezahlt man jetzt direkt am Regal

Eine App auf den Mitarbeiter-Smartphones soll Kunden von Media Markt und Saturn quasi den Überall-Checkout erlauben.

6.04.2023
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In Deutschland kann der Kunde bald direkt beim Mitarbeiter bezahlen | Bild: PD Media Markt
Die deutsche Elektronikhändlerin Media-Markt-Saturn stellt die Arbeit in seinen Filialen komplett auf einen «Mobile-First-Ansatz» um. Bald schon sollen Kunden ihre Einkäufe bei den Mitarbeitern über die Handy-Apps des Unternehmens bezahlen können – der Gang zur Kasse entfällt. Das berichtet heute die «Lebensmittelzeitung» in einem Bericht, der die Digitalisierungsstrategie der Kette beschreibt.
Bereits heute hat der Retailer, der unter der Marke Media Markt auch in der Schweiz 25 Filialen führt, für nahezu jedes Aufgabengebiet eine eigene App programmiert, die alle Mitarbeiter per Diensthandy nutzen können. Insgesamt seien «international» rund 42'000 Geräte in Betrieb.
Elektroriese Media-Markt-Saturn
Unter den Brands Media Markt und Saturn betreibt die in Luxemburg domizilierte Holding Ceconomy insgesamt rund 1'000 Filialen in 13 europäischen Ländern. Im Geschäftsjahr 2021/22 setzte der Elektronikhändler damit rund 22 Milliarden Euro um. Media Markt und Saturn beschäftigen insgesamt 50'000 Mitarbeiter.
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Zentral ist die «My-Store»-App mit Produktinformationen. Dazu kommt die «Pick&Pack»-App, über welche die Click&Collect-Abholung abgewickelt wird. Die App «Shelf» dient der Behändigung der Artikel im Marktlager.
Kommenden Sommer soll zusätzlich eine «Carry-App» den Warenfluss – inklusive Schadensregulierung und Annahmeverweigerung – verbessern.
Dazu kommt ein Feedback-Tool, das über das interne Social-Media-Portal Yammer läuft. Je nach App seien bis zu 2700 Mitarbeiter als sogenannte Contributor für eine App aktiv. Das habe zu einer grossen Akzeptanz der Apps geführt, wird Dominik Pusch, Vice President der Digital-Tochter Media-Markt-Saturn Technology, zitiert.

Handy als «Schweizer Taschenmesser»

Die Diensthandys seien nun wie ein Schweizer Taschenmesser für die Mitarbeiter. Gegen Tablets habe man sich entschieden, weil diese schwerer und nicht so leicht mitzunehmen seien wie Smartphones.
Zur Zeit arbeitet Pusch am Grossprojekt «Spine», das die Omnichannel-Fähigkeiten des Unternehmens erweitern soll. Das Projekt bilde «das Rückgrat, um die Logistik-, IT- und Bestellprozesse weiter zu verbessern, zu zentralisieren und zu vereinfachen», wird das Unternehmen im Artikel zitiert. Kanalübergreifend sollen dann die Abläufe für Warenkorb, Bestellung, Bestände und Lieferung verknüpft und synchronisiert werden.
Voraussichtlich im nächsten Jahr soll die neue Spine-Architektur bereit sein. «Wir wollen den Kunden in die Lage versetzen, noch genauer zu bestimmen, wann und wie die Ware zu ihm kommt», so Digitalisierungschef Pusch.
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