Quick-Delivery: Aldi Süd buchstabiert auch in Deutschland zurück
Was sich in der Schweiz abzeichnete, geht in Deutschland weiter: Aldi Süd tritt beim Lebensmittel-Lieferdienst auf die Bremse.
12.12.2023Die Heimlieferung von Lebensmittel ist ein schwieriges Geschäft – zumal in Deutschland, wo es viele Anbieter gibt und die Wege länger sind. Inzwischen ist es dank Uber Eats, Wolt oder Lieferando sehr verbreitet, Lebensmittel vor die Haustüre zu bestellen, aber der Konkurrenzkampf ist heftig.
Das spürt nun definitiv auch Aldi Süd. Der grosse Discounter gab nun bekannt, dass es seinen Lebensmittel-Heimlieferservice nicht ausbauen möchte. Das Angebot wurde in drei deutschen Städten testweise eingeführt. Man wolle nun aber auf eine flächendeckende Umsetzung verzichten, schreibt die «Süddeutsche Zeitung» und zitiert eine Sprecherin des Discounters.
Die Gründe für den Stopp werden von Aldi Süd auch klar genannt: Aufgrund der hohen Kosten für Personal, Rohstoffe und Logistik sei der Lieferdienst «kein rentables Geschäftsmodell», heisst es vom Unternehmen.
Zudem könnten sich viele Kunden wegen der aktuellen wirtschaftlichen Lage einen solchen Service auch gar nicht leisten. Der Mindestbestellwert für eine Lieferung liegt bei 20 Euro. Bei einem Einkauf von 50 Euro berechnet Aldi Süd 4,50 Euro. Wenn mehr bestellt wird, fälen die Gebühren dann weg.
Vorbild Aldi Suisse
In der Schweiz preschte Aldi bekanntlich voran mit einem Delivery-Angebot: Bereits im Dezember 2021 startete Aldi Suisse den Service in Zürich. Nach einer Ausbauphase buchstabierte der Discounter im vergangenen Oktober aber zurück: Nun können nur noch die Bewohner von 225 Postleitzahlen sich mit Aldi Now rasch Lebensmittel ins Haus bringen lassen – und nicht mehr wie zuvor von 346 PLZ-Zonen.
Der Discounter erklärte die Reduktion um einen Drittel des Liefergebiets mit einer neuen Routenplanung, die effizientere und zuverlässigere Bestellungen garantiere.
Bei dm boomen Lebensmittel
Dass in Deutschland aber Lebensmittel-Lieferungen per se nicht funktionieren, zeigt das Beispiel der Drogeriekette dm. Laut der «Lebensmittelzeitung» verzeichnet dm ein rasch steigendes Angebot an Lebensmitteln, die von den Kunden auch gerne online bestellt werden.
dm verkauft eben nicht nur Shampoos oder Hautcreme, also Drogerieartikel, sondern verfügt auch über ein Sortiment von Pasta, Haferflocken oder Hafermilch.
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