Umsatzrückgang auch bei Fnac Darty

Der französische Multimedia-Händler will weiter in der Schweiz investieren.

24.02.2023
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Multimedia: Fnac-Stores  | Bild: PD Fnac / Manor
Es war ein recht dynamisches Auf und Ab: 2021 startete der französische Multimedia-Riese Fnac Darty eine Expansion in der Schweiz. Im Teamwork mit Manor wurden reihenweise Shop-in-Shops eingeweiht, alleine im März und April 2022 entstanden zehn neue Fnac-Filialen in der Deutschschweiz und im Tessin.
Ende Januar 2023 dann die abrupte Wende: Fnac verkündete die Schliessung von zehn Standorten. Künftig werde es in der Schweiz nur noch 17 Verkaufsstellen bei Manor sowie 9 eigene Fnac-Boutiquen geben.

«Particular impact on Manor»

Fnac Darty publizierte nun seinen Geschäftsbericht zu 2022, und dabei nahm das Management unter CEO Enrique Martinez nochmals Stellung zur hiesigen Entwicklung. Die Rede ist dabei von einem «schwierigen wirtschaftlichen Klima in der Schweiz mit einem speziellen Niederschlag bei Manor» («with a particular impact on Manor»). Vor diesem Hintergrund ziele man jetzt auf eine «Refokussierung» auf die Westschweiz ab, wobei die Partnerschaft mit Manor bestehen bleiben soll.
Auch nach dem Übungsabbruch sei Fnac mit 26 Standorten in der Schweiz präsent – dies bedeute eine Verdreifachung innert weniger Jahre. «Dieser Markt bleibt eine wichtige Region für die Gruppe», so der Kommentar zur Schweiz, «wir werden dort weiter investieren».
Weltweit sank der Umsatz des französischen Handelskonzerns um knapp 2 Prozent auf 8,04 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 lagen die Verkäufe um 7 Prozent höher. Die Online-Umsätze machten dabei 22 Prozent aus.

Vorsichtige Konsumenten

Zu den Fnac-Umsätzen in der Schweiz gibt es keine konkreten Zahlen. Der Konzern weist die Schweiz gemeinsam mit Frankreich aus, und in diesem Hauptmarkt sanken die ausgewiesenen Umsätze letztes Jahr um 2,1 Prozent. Fnac erklärt diesen Rückgang (der durchaus scharf war, wenn die Teuerung berücksichtigt) mit dem vorsichtigeren Konsum der Haushalte – sowie damit, dass das Vorjahr sehr stark gewesen war. Insbesondere beim Computerequipment und bei Haushaltsgeräten sei ein Dämpfer zu spüren gewesen.
Zum Vergleich: Der Schweizer Markt für Heimelektronik schrumpfte 2022 – verglichen mit 2021 – laut GfK-Daten um 1,5 Prozent.

Elektronik ohne Pfuus

Die Coop-Tochter Interdiscount vermeldete für 2022 einen Rückgang des Nettoerlöses um 5,5 Prozent – von 1'107 Millionen Franken im Jahr 2021 auf 1'046 Millionen im letzten Jahr.
Bei Fust (gehört auch zu Coop) sank der Umsatz ebenfalls, nämlich von 1'022 auf 984 Millionen Franken (minus 3,7 Prozent).
Für Media Markt sind die Schweizer Zahlen nicht bekannt, aber das Mutterhaus Ceconomy verriet, dass die Verkäufe hierzulande 2022 «rückläufig» waren.
Von Melectronics gibt es (noch) keine detaillierten Zahlen, doch der Trend scheint sich auch beim Migros-Elektro-Spezialisten zu bestätigen. Jedenfalls sanken die Verkäufe aller M-Fachmärkte zusammen (also inklusive anderer Formate wie SportXX und Micasa) 2022 um 6,7 Prozent: Die Läden hätten «die gedämpfte Konsumnachfrage» gespürt, so die Erklärung der Migros.
Dass die Kundschaft grössere Anschaffungen derzeit lieber auf die lange Bank schiebt, zeigt eine weitere Zahl aus dem Hause Coop: Sogar Microspot, der Online-Elektronik-Spezialist der Genossenschaft, verkaufte letztes Jahr weniger. Microspots Umsatz sank von 358 auf 349 Millionen Franken. Mit minus 2,51 Prozent war die Zahl allerdings ein bisschen geringer als im stationären Bereich.

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