Wer bezahlt jetzt den höchsten Mindestlohn: Lidl oder Aldi?

Beide Discounter beanspruchen für sich, den besten Mindestlohn im Detailhandel zu bieten. Und beide haben ein bisschen recht.

20.02.2023
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Bilder: PD
Lidl Schweiz und Aldi Suisse zeigen dieser Tage mit Verve, dass sie gute und faire Arbeitgeber sind und im Job-Bereich die Extra-Meile gehen (siehe etwa hier, hier, hier).
Dabei meldete Lidl Schweiz soeben, es bezahle «die höchsten GAV-abgesicherten Mindestlöhne in der Branche». Interessanterweise hatte Aldi im Dezember so ziemlich dasselbe verkündet: Man bezahle «den höchsten Mindestlohn im Schweizer Detailhandel».
Was gilt jetzt? Der «Blick» ging der Frage nach – insbesondere nachdem Leser gemeldet hatten, dass bei beiden Discountern sowieso fast nur Teilzeit-Angestellte auf den Lohnlisten stünden: Der Mindestlohn für eine Vollzeitstelle sei also kaum ein tauglicher Indikator.
Die Berechnungen der Zeitung ergaben nun, dass Aldi – umgerechnet auf 41 Stunden – mindestens 4'535 Franken bezahlt, während die Summe bei Lidl 4'500 Franken beträgt. Macht also 35 Franken Vorsprung für Aldi Suisse.
Doch auf der anderen Seite bezahlt Lidl seinen Angestellten bereits ab dem ersten Franken Pensionskassenbeiträge. «Der hohe Mindestlohn täuscht nicht», nimmt Fabian Lusser von der Gewerkschaft Syna Stellung im «Blick»: Teilzeitstellen seien bei Lidl «entscheidend besser entlohnt als bei den übrigen Detailhändlern in der Schweiz».
  • Dass die Teilzeit-Angestellten eine entscheidende Gruppe ist, zeigen auch Lidls Zahlen dazu: Etwa Hälfte des Personals arbeitet 80 bis 100 Prozent.
  • Gut 40 Prozent ist zu 40 bis 70 Prozent beschäftigt.
  • Und rund ein Zehntel arbeitet in kleineren Pensen.


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