Erstmals mehr als 100 Milliarden Umsatz im Schweizer Detailhandel

Vor allem der Non-Food-Bereich erwies sich 2021 als Wachstums-Maschine.

22.06.2022
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Nachhol-Bedürfnis: Die befreite Ski-Saison schlug sich in Zahlen des Handels klar nieder  |  Bild von: Maarten Duineveld on Unsplash
Der Schweizer Detailhandel setzte im letzten Jahr 102 Milliarden Franken um: Ein Plus von 3,3 Prozent brachte den Wert erstmals über die 100-Milliarden-Marke. Besonders dynamisch war dabei der Non-Food-Bereich (ohne Treibstoffe), wo die Umsätze um 5 Prozent höher lagen als im ersten Corona-Jahr 2020.
Dies besagt eine neue Auswertung des Marktforschungs-Konzerns GfK. Auffällig war dabei eine Verschiebung. Nachdem der Food-Markt im Jahr 2020 quasi von den Restaurant-Sperrungen und anderen Corona-Schikanen profitiert hatte, bekam er nun die neuen Freiheiten für Gastronomie, Kultur und Tourismus zu spüren: Die Umsätze flachten ab.
Auf der Gegenseite profitierten diverse Non-Food-Bereiche 2021 von einem Nachhol-Bedürfnis. Etwa der Sporthandel, wo 2021 die Fitnessgeräte sowie alles rund um den Radsport und ums E-Bike stark im Trend lagen. Auch Wintersport-Artikel legten deutlich zu.
Bei den Spielwaren stiegen die Verkäufe in den meisten Teilbereichen deutlich. Und sehr deutlich zeigte sich die Nach-Covid-Befreiung natürlich auch im positiven Geschäftsverlauf beim Reisegepäck.
  • Zur Studie: GfK, «Detailhandel Schweiz 2022», Juni 2022.
Ein deutliches Plus gab es ferner im Bekleidungsbereich. Eine Abflachung sei allerdings insbesondere bei langlebigen Gütern zu beobachten, meldet GfK. Zum Beispiel hatte die Heimelektronik weltweit ein Rekordjahr, aber da sei nun eine Sättigung spürbar.
  • Zum Thema: Europas Detailhandel ist sehr robust. In den Corona-Jahren konnte die Branche insgesamt deutlich wachsen. Letztes Jahr war vor allem der Non-Food-Bereich sehr dynamisch.
Im Schweizer Onlinehandel ergab sich letztes Jahr ein Wachstum von knapp 10 Prozent also um 1,3 Milliarden Franken. Interessanterweise wuchsen dabei die Inlandeinkäufe auf .ch-Domains um satte 12 Prozent, während der Anteil der Auslandseinkäufe stagnierte.
Besonders stark sind die E-Commerce-Anbieter bei der Heimelektronik: Jeder zweite Franken dafür wurde letztes Jahr online ausgegeben.
Für 2022 erwarten die Analysten von GfK wieder einen leicht rückläufigen Umsatz der helvetischen Detailhändler. Aber der Wert werde wohl über dem Niveau des Vor-Pandemie-Jahres 2019 liegen.
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