McKinsey: Europas Detailhändler sind skeptisch für dieses Jahr
Nur jeder vierte Retail-Chef glaubt, dass die Bedingungen für die Branche derzeit gut sind. Und vier Hauptthemen beschäftigen die Manager.
21.04.202344 Prozent der CEOs von europäischen Detailhandelskonzernen erwarten, dass in diesem Jahr schlechtere Marktbedingungen herrschen werden als 2022. Ein Drittel glaubt, dass die Herausforderungen gleich gross sind – und nur ein Viertel setzt auf ein besseres 2023.
Das ergab eine Befragung der Unternehmensberatung McKinsey. Laut dem Bericht «State of Grocery 2023» sind sich Retail-Chefs einig, welche vier Hauptthemen die Branche derzeit beschäftigen:
- weiter steigende Kosten;
- Margendruck;
- die allgemeine Zurückhaltung der Konsumenten;
- der Shift zu günstigeren und margenschwächeren Eigenmarken.
Schweizer Konsumenten sehen weniger schwarz
Eine gleichzeitig durchgeführte Befragung unter 20'000 Konsumenten in 20 europäischen Ländern macht allerdings eines deutlich: Die Schweiz ist ein Sonderfall, die hiesige Kundschaft zeigt sich wesentlich weniger betroffen von den wirtschaftlichen Fährnissen der letzten Zeit.
Auf die Fragen, ob sie beim Einkaufen sparen, auf billigere Marken setzen oder auf Qualität verzichten würden (Stichwort: Bio), war die Zustimmung der Schweizer Befragten am geringsten. Auch wenn die Ja-Stimmen gegenüber der Umfrage im Vorjahr – wie in allen anderen Ländern – durchgehend zugenommen haben.
Gutverdiende sparen ebenfalls
Ein allgemeiner Trend in Europa betrifft die Ausgabenfreudigkeit der Besserverdienenden: Die Preissensibilität dieser Kundengruppe hat klar zugenommen. Auf die Frage, ob sie sich in ihrem Konsumverhalten nach Möglichkeiten zum Sparen umsehen, gaben Gutverdienende fast gleich häufig ein «Ja» zur Antwort wie Konsumenten mit niedrigem Einkommen.
Vor einem Jahr hatte hier die Differenz noch bei 20 Prozent gelegen. Auch die Qualität der gekauften Produkte ist für Gutverdienende in diesem Jahr deutlich weniger bedeutend.
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