Vertikal-Farmen: Yasai holt Lorenz Wyss an Bord

Der Bell-CEO verstärkt gemeinsam mit einem niederländischen Unternehmer den Verwaltungsrat. Nebenbei treffen bei Yasai jetzt Coop und Fenaco aufeinander.

25.01.2023
image
Lorenz Wyss, CEO Bell Food Group.
Um das ETH-Spinoff Yasai sammelt sich mittlerweile allerlei Marken-Prominenz. Lorenz Wyss, seit 2015 Konzernchef der Bell Food Group, ist neu auch Mitglied des Verwaltungsrates. In der Mitteilung dazu vermeldet Yasai en passant auch, dass sich die Coop-Tochter über eine Wandelanleihe am Zürcher Foodtech-Unternehmen beteiligt hat; die Investition soll helfen, das Wachstum voranzutreiben. Der Betrag wird nicht genannt.
Bell – respektive die Bell-Convenience-Abteilung Eisberg – diente bislang schon als Vertriebspartner von Yasai.
image
Kräuteranbau bei Yasai  |  Bild: PD
Ebenfalls neu im Verwaltungsrat sitzt Theo Stolze. Er war bis letztes Jahr Chef der niederländischen Stolze Group. Das Familienunternehmen ist ein Spezialist für Elektro-, Wasser-, und Belichtungstechnik – wobei es einen Schwerpunkt in der Ausstattung von Gärtnereien hat. Auch Theo Stolze beteiligt sich finanziell an Yasai.
Das Startup wurde 2020 vom Architekten Mark E. Zahran, dem Umweltingenieur Philipp Bosshard und dem Ökonomen Stefano Augsburger gegründet. Heute zählt die Firma rund 20 Angestellte und betreibt in Niederhasli eine Pilot-Indoorfarm, auf der Basilikum und Pfefferminze produziert werden. Die Produkte sind bei Coop, Jelmoli oder Farmy erhältlich.
Als nächstes plant das Unternehmen eine Anlage in Schlieren bei Zürich. In der vertikalen Farm auf dem so genannten Lymhof-Areal sollen ab 2026 – 8 Meter hoch – Küchenkräuter und Blattsalate «ressourcenschonend und pestizidfrei» angebaut werden.

Kapazität verzehnfachen

Laut der aktuellen Mitteilung will Yasai seine Produktions-Kapazitäten in den nächsten Jahren verzehnfachen, «um die konstant wachsende Nachfrage zu decken und um mit seinen Handelspartnern das Sortiment zu erweitern.»
Bemerkenswert ist dabei, dass bei Yasai Coop (respektive Bell) und die Fenaco zusammentreffen. Der Agrar-Genossenschaft hatte schon im Oktober 2020 eine halbe Million Franken bei Yasai investiert. «Wir arbeiten am Bauernhof der Zukunft und betrachten diese Investition als Vorleistung und Entscheidungsgrundlage für künftige Investitionen unserer Produzenten», erklärte Fenaco-Manager Markus Hämmerli damals.

  • food
  • industrie
  • früchte & gemüse
  • landwirtschaft
Artikel teilen

Loading

Comment

Home Delivery
1 x pro Woche. Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Auch interessant

image

And the Winner is ... alkoholfreies Bier aus Uster

Die vierte Ausgabe des Swiss Beer Award prämierte 165 Biere. Darunter exotische Gebräue wie Sauerbier oder Pflanzenbier – und trendige ohne Promille.

image

Nestlé bekommt neuen Europa-Chef

Der CEO der Zone Europa, Marco Settembri, geht in Pension. Sein Nachfolger wird Guillaume Le Cunff, aktuell CEO von Nespresso.

image

Zwei Preisvergleiche, unterschiedliche Resultate

Zeitschriften und TV-Sendungen im Dienste der Konsumenten lieben Preisvergleiche. Nicht immer kommen sie zum gleichen Resultat – und Coop ist nicht immer am teuersten.

image

Amtlich bestätigt: Schweizer Wein ist immer beliebter

Das Bundesamt für Landwirtschaft gab heute die neusten Zahlen zum Weinkonsum bekannt – und die sind durchaus süffig für die heimische Produktion.

image

Emmi übernimmt Molkerei in Brasilien – von Coca-Cola

Die brasilianische Tochtergesellschaft der Emmi-Gruppe bekam die Mehrheitsbeteiligung an Verde Campo zu einem nicht genannten Preis.

image

Trotz Hitzesommer nur mässig Lust auf Glacé

Rund 57 Millionen Liter industriell hergestelltes Speiseeis wurden 2023 hierzulande konsumiert. Ein Minus von 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.