Metaverse: Schweizer Unternehmen bleiben zurückhaltend

Laut einem Bericht der Beratungsfirma Deloitte sehen Marketingchefs im Vergleich zu ihren ausländischen Kollegen mehr Herausforderungen und weniger Chancen.

20.02.2023
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Nestlé-Mitarbeiter beim Einsatz von VR-Technik | Bild: PD Nestlé
Nestlé Chief Technology Officer (CTO) Stefan Palzer führte das Metaverse und Web3 letzte Woche in einem Blogbeitrag als Tools auf «um virtuelle Produktprototypen» zu erstellen und diese «schnell in der virtuellen Realität testen» zu können. Das trage dazu bei, «unseren Innovationsprozess zu beschleunigen».
Der Nahrungsmittelkonzern vom Genfersee gehörte zu den ersten Schweizer Unternehmen, die Schritte ins Metaverse gewagt haben. Seit einiger Zeit hält er mit Kunden und Mitarbeitern der Tiernahrungssparte Purina Sitzungen und Brainstormings ab – Konsider hat darüber berichtet.

Schweizer Firmen sind skeptischer

Zur selben Zeit, da Nestlés oberster Technologiechef den Nutzen der «trendorientieren Innovationen» – Künstliche Intelligenz, Web3, Metaverse – für sein Unternehmen beschrieb, kritisiert ein aktueller Bericht des Beratungsunternehmens Deloitte, dass die Schweizer Wirtschaft hier «im Vergleich hinterher hinkt».
Deloitte befragte die Chief Marketing Officers (CMOs) der Unternehmen zu deren Stand und Perspektiven bezüglich «neuer Technologien und Kreativität als Wachstumsfaktoren». In den Antworten spiegelt sich eine grössere Skepsis bei den hiesigen Unternehmen – verglichen mit den USA, Grossbritannien und – im Schnitt – dem Rest der Welt.

Dass japanische Unternehmen noch skeptischer sind als die Schweizer, lässt allerdings aufhorchen. Diese sind nicht dafür bekannt, aufkommende, erfolgsversprechende Technologien zu verschnarchen.
Auf die Frage, ob «es eine Herausforderung sein wird, Systeme und/oder Algorithmen (z. B. Künstliche Intelligenz oder Machine Learning) zu implementieren, um in den nächsten 12 Monaten eine grössere Kundenpersonalisierung zu erreichen», zeigen sich die Befragter aus der Schweiz mit einem Ja-Anteil von 37 Prozent so skeptisch wie die Briten und weniger kritisch als die Japaner.


Die Marketingchefs der Schweizer Firmen finden sich – auf selber Höhe wie Grossbritannien oder Japan – also in recht guter Gesellschaft.

Schweizer CMOs sind risikoscheuer

Schliesslich ergaben weitere Fragen von Deloitte, dass nur 35 Prozent der Schweizer CMOs glauben, der Erfolg des Unternehmens hänge «von dessen Fähigkeit ab, kreative Ideen zu fördern, die das Unternehmen verändern können» – im globalen Schnitt stimmen dem 50 Prozent der CMOs zu.
Mit 25 Prozent ebenfalls weniger häufig als im Durchschnitt stimmen Schweizer CMOs dem Satz zu, dass ihre «Organisation Innovation fördert, indem sie die Risikobereitschaft fördert und Raum für Misserfolge lässt». Im weltweiten Schnitt stimmen dieser Aussage immerhin 37 Prozent zu.
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