Naf Naf: Der nächste Mode-Retailer vor dem Konkursrichter

Mehrere Filialen in der Schweiz sind bereit geschlossen.

4.09.2023
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Ersetzbar? Mode von NafNaf  |  Bild: PD
Die französische Modekette Naf Naf hat beim Handelsgericht in Bobigny bei Paris Gläubigerschutz beantragt. Seit Ende August werden keine Rechnungen mehr bezahlt; die Besitzer versuchen nun, einen Rettungsplan zu erarbeiten oder Käufer zu finden. Laut den Gewerkschaften stehen derzeit die Löhne von 800 Angestellten in Frankreich aus.
Naf Naf betrieb in der Schweiz zuletzt ein halbes Dutzend Filialen – primär in der Romandie. Die Standorte in Schaffhausen, Bern und Zürich wurden bereits geschlossen. In Frankreich führte Naf Naf 130 Geschäfte.
Der Fall illustriert, wie eine Prêt-à-Porter-Kette nach der anderen beim Konkursrichter vortraben muss – nicht nur in Deutschland, sondern auch in Frankreich.

Mieten oder online?

Das aktuelle NafNaf-Management erklärt seine Probleme insbesondere mit den Mieten: Ein grosser Teil der Filialen müssten immer noch die Preise bezahlen, die vor Covid üblich waren – bei deutlich tieferen Frequenzen. Im Hintergrund steht aber die allgemeine Tendenz, dass die primär stationären und nationalen Anbieter dem Konkurrenzdruck der primär digitalen und multinationalen Giganten ausgesetzt sind. Und dass sich dies in diesen Zeiten von Inflation und Konsum-Zurückhaltung verstärkt auswirkt.
Naf Naf war bereits in der Corona-Phase in finanzielle Nöte geraten wurde dann von einem seiner Zulieferer übernommen, dem französisch-türkischen Textilhersteller SY Group.

Mehr zur Krise im Bekleidungs-Retail

Mehr, Quellen: «Actu Paris», «l'Humanité», «Retail Detail».
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