Mode: Peter Hahn gibt die Geschäfte in der Schweiz auf
Der deutsche Damenmode-Anbieter will sich voll auf den Online-Handel konzentrieren.
14.02.2024Das Modehandelsunternehmen Peter Hahn meldete im Oktober Insolvenz an. Seither läuft ein so genanntes Schutzschirm-Insolvenzverfahren. In diesem Rahmen soll das Unternehmen neu aufgestellt und gestartet werden.
Das Konzept dafür ist nun offenbar fertig. Es sieht vor, dass sich Peter Hahn weitestgehend aus dem Filial-Geschäft zurückzieht. Konkret werden alle Standorte geschlossen – mit Ausnahme von zwei Outlets sowie des Flagship-Stores am Hauptsitz in Winterbach, Baden-Württemberg.
Dies berichtete zuerst der lokale Zeitungsverlag Waiblingen, und es wurde inzwischen von einem Statement des Konzerns bestätigt.
In der Schweiz betrieb Peter Hahn zuletzt noch Filialen in Zürich, Bern und Frauenfeld, jeweils an prominenten Innenstadt-Lagen. Die Niederlassungen in Basel und St. Gallen waren zuvor bereits geschlossen worden.
Etwa 400 Stellen betroffen
Ansonsten lief der Geschäftsbetrieb nach der Insolvenz-Anmeldung ohne Einschränkungen weiter. Laut einen früheren Statement kommt es nun aber konzernweit zum Abbau von etwa 400 Stellen (siehe auch hier).
Insgesamt beschäftigt Peter Hahn, das zuletzt einen Umsatz von rund 350 Millionen Euro auswies, 1'000 Mitarbeiter in ganz Europa. Die Firma verkauft Mode und Accessoires per Katalog, online sowie (bislang) stationär. Das Zielpublikum sind die so genannten «Best Ager». Nun soll der Fokus vollständig auf den Online-Handel gelegt werden.
Peter Hahn gehört zur TriStyle Group, die wiederum im Besitz der Investmentfirma Equistone Partners Europe ist.
Diese war auch Eigentümerin des Modeversandes Madeleine, der sich an ein ähnliches Zielpublikum richtete. Er wurde im August 2023 ebenfalls insolvent und musste abgewickelt werden musste. Inzwischen kam es zu einem Neustart, nachdem die süddeutsche Versender-Gruppe Goldner die Madeleine-Markenrechte und -Lagerbestände erworben hatte.
Mehr zur Krise im Bekleidungs-Handel
- Modern Casual, mittlere Preisklasse? Eine Misere.
- Tally Weijl in den Händen der Gründerfamilie von Media Markt.
- Tally Weijl schickt österreichische Tochter in Konkurs.
- Madeleine-Versand ist insolvent. Der deutsche Modehändler macht die Inflation verantwortlich.
- Gerry Weber schliesst 122 von 175 Geschäften.
- Modehaus Kookaï vor dem Konkursrichter. Schuld seien die Probleme im europäischen Konfektions-Sektor, so eine Erklärung.
- Nächste Modepleite: Ahlers mit Baldessarini, Cardin, Pioneer.
- Scotch & Soda meldet Insolvenz an: Die bekannte Fashion-Marke schlitterte in Liquiditäts-Engpässe.
- Peek & Cloppenburg Düsseldorf ist insolvent. Deutschlands grösster Modehändler muss unter den Schutzschirm flüchten.
- Modehändler Hallhuber ist insolvent. Das Münchner Unternehmen betreibt in der Schweiz rund zehn Geschäfte.
- Auch Reno Schweiz verschwindet. Die Suche nach Investoren ist gescheitert.
- Nach Görtz & Co: Schuhhändler Salamander und Klauser gehen ins Schutzschirmverfahren.
- Die nächste Insolvenz: Görtz. Die deutsche Schuhhandels-Kette ist in Schieflage.
- Vögele Shoes ist am Ende: Alle Filialen schliessen, sämtliche Mitarbeiter werden entlassen.
Artikel teilen
Loading
Comment
Home Delivery
Auch interessant
Migros Aare: Keine Seniorenrabatte mehr im Supermarkt
Das Angebot der Genossenschaft im Raum Bern, Aargau und Solothurn war ohnehin eine Ausnahme im Migros-Universum.
Denner: +1.1 Prozent. Fenaco: +1.2 Prozent.
Die ersten Signale aus der Lohnrunde im Detailhandel stellen klar: Es reicht bestenfalls für den Teuerungsausgleich. Und auch das nur knapp.
Was ist der direkteste Weg zur Würfelbouillon?
Eine britische App führt die Kunden durch den Supermarkt – entlang dem Einkaufszettel. Auf Wunsch auch nach dem Prinzip Kochbox.
Temu und Shein: 13 Verbände fordern den Bundesrat zum Handeln auf
Dabei soll die Regierung möglichst noch vor dem Weihnachtsgeschäft ein deutliches Signal aussenden.
Parkplätze vor dem Laden? Lieber nicht!
Neue Daten zur ewigen Parkplatz-Debatte: In Shopping-Zonen könnten parkierte Autos den Einkaufsbummel eher verderben.
Decathlon plant 6'000-Quadratmeter-Store in Spreitenbach
Im laufenden Jahr eröffnet(e) der Sportartikel-Händler sieben Standorte in der Schweiz – nächstes Jahr folgt nun die grösste Filiale.